Hier kommt der einzige Newsletter, der ja sehr gern einen eigenen Wettersatelliten betreiben würde, allein: Es fehlt an technischem Verständnis und dem Geld, ihn per Rakete in die Umlaufbahn zu schießen. Denn ich wurde in den letzten Wochen mehrmals per Mail gefragt, wie denn die Wettervorhersage für Grado für die kommenden Wochen sei. (Die fünf Jahre zuvor wurde ich das nie gefragt.) Das sind ziemlich bizarre Anfragen, denn wir haben in Grado keine anderen Wettervorhersagen auf dem Handy oder im Netz als in Österreich oder Deutschland. 

Liebe famiglia, ich antworte auf jede Mail, und dabei bleibt es auch. Aber wie das Wetter in zehn Tagen oder nächsten Monat in Grado wird, können weder ich noch der erfahrenste, wettergegerbteste Fischer vorhersagen. 

Montag, 23. September

Eines gilt es dennoch festzuhalten: In Grado ist das Wetter tendenziell etwas besser als die Vorhersage, wofür der heutige Tag ein perfektes Beispiel ist: Es war ein Gewitter vorhergesagt. Und es gewitterte von 6 bis 8 Uhr am Morgen. Danach war es ein warmer, heiter-wolkiger Tag mit Temperaturen bis 24 Grad. Am Abend saßen alle draußen.

Apropos draußen: Naturschutzgebiet abzugeben! Wer sein Leben ändern und dazu noch 245.000 Euro von der Stadt Grado über drei Jahre bekommen will, kann der neue Hüter des Vogel- und Naturparadieses Valle Cavanata zwischen Grado und Monfalcone werden. Für das Geld müsst ihr aber das gesamte Gebiet, die Zäune und die Beobachtungshütten in Schuss halten, ihr müsst das Gemeinschaftshaus mit seiner Ausstellung pflegen, regelmäßig Führungen veranstalten, ein Café betreiben undsoweiter, was nicht ohne Angestellte gehen wird (und auch nicht ohne vernünftige Italienischkenntnisse, ordentlich Enthusiasmus und ganz viel Erfahrung). Bewerbungen oder sonstige Rückfragen bitte nicht an mich – wehe! –, sondern an die Stadt Grado. 

Dienstag, 24. September

Ein Gesprächsthema sorgt bei den Einheimischen verlässlich für Stimmung: Parkplätze. Denn nicht nur Touristen leiden darunter, sondern auch die Gradeser müssen oft genug suchen. Am liebsten hätte jeder von ihnen einen reservierten Parkplatz direkt vor der Wohnungstür; zu schade, dass das einfach nicht zu machen ist. Nun kommt Entlastung, denn zwischen Therme und Tennisclub wird ein doppelstöckiges Parkhaus gebaut, das 250 Plätze bietet. Kostenpunkt, auf den Cent genau: 3.792.458,91 Euro.

Von den 250 Plätzen gehören ganze drei den E-Autos. Sind die Bauherren hoffnungslos gestrig – oder ahnen sie, dass uns die ganze E-Mobilität vielleicht doch bald um die Ohren fliegen könnte?

Mittwoch, 25. September

Auch wird nun endlich das letzte Stück Radweg gebaut, der über die Drehbrücke (ponte girevole) führt; die letzten 200 Meter auf der engen Straße bis Grado waren für Radler einfach zu eng und zu gefährlich. Die Arbeiten sollen – großes Indianerehrenwort – zum Jahresende beginnen. Kostenpunkt, inklusive der Komplettrestaurierung der Brücke: 3,6 Millionen Euro. Allerdings sollten die Arbeiten ja schon Ende 2022 und auch Ende 2023 durchgeführt werden, wir dürfen also sehr gespannt sein. Was uns an die neue Therme erinnert: Da sollte doch auch schon längst Baubeginn sein? Tja, wenn man noch länger wartet, wird aus dem hässlichen bestehenden Bau bald ein Industriedenkmal, das nicht mehr abgerissen werden darf.

Donnerstag, 26. September

Endlich zurück von der Lesereise! Morgen geht es noch einmal nach Klagenfurt (ausverkauft), im November bin ich in Innsbruck, aber ansonsten kann der Herbst kommen.

Und noch eine sehr nette Besprechung dieses Buches einer Food-Bloggerin:

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Oh, das ist eine feine Sache: Band III der »Porzellanmanufaktur« erscheint in diesen Tagen – es geht unter anderem nach München in die wilden 1960er-Jahre, ihr werdet viele Fernsehstars treffen, an die ihr euch noch gut erinnert, und ganz viel Italien ist dabei, wie könnte es auch anders sein?

Falls ihr noch nicht dabei seid: Holt euch schnell Band 1 und Band 2.

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Und ich erzählte euch ja schon vom Marathon am Sonntag, den 6. Oktober, zu dem mehr als 1000 Teilnehmer erwartet werden. Am Samstag, den 5. Oktober, wird außerdem ein SUP-Wettbewerb stattfinden, mit erwarteten 125 Teilnehmern, angeblich das größte Event dieser Art in Europa. Das Wochenende wird also sportlich, dazu kommt der deutsche Feiertag am 3. Oktober. Bucht den Platz in eurer Lieblingstrattoria rechtzeitig!

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Ich wünsche euch allen ein wunderbares Wochenende.

Die Mediterrane Wochenschau von vorletzter Woche mit dem Liegenklau lest ihr hier.

Die Mediterrane Wochenschau von letzter Woche mit dem Disko-Dilemma lest ihr hier.

Auf Instagram findet ihr mich unter @buch_und_wein. In der Story poste ich jeden Tag eine Kleinigkeit aus Grado (oder von dort, wo ich gerade unterwegs bin).

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Die nächsten Lesetermine
27. September: Klagenfurt, Buchhandlung Heyn – mit kulinarischer Begleitung
28. November: Innsbruck, Tyrolia/Vinothek Gottardi