Hier kommt der einzige Newsletter, mit dem das Weihnachtsfest zu einem zimtbestreuten Kinderspiel wird! Denn weiter unten kommt ein kleiner Geschenke-Guide.
Die Sprichwörter aus den vergangenen Wochenschauen kamen bei euch sehr gut an, eine Leserin schlug sogar vor, daraus ein Buch zu machen. Na, mal sehen, erst muss ich mich um dieses Werk kümmern. (Übrigens: Danke an alle, die es schon vorbestellt haben. Stark!)
Hier kommt noch ein schönes, zur Jahreszeit passendes Fundstück aus der wunderbaren Welt der Sprache. Wisst ihr, wie Rollkragenpullover auf Italienisch heißt? »Dolcevita«. Warum? Weil Marcello Mastroianni im Film »La Dolce Vita« einen solchen Pullover trug, der in Italien bis dahin fast unbekannt war.

Das einzige Foto mit Mastroianni im »Dolcevita«, das ich finden konnte, ist nicht aus »La Dolce Vita«, sondern aus »Diamanten zum Frühstück«. Aber wollen wir mal nicht kleinlich sein: Eine Stilikone ist er in jeder Rolle.
Sonntag, 24. November
Gute Nachrichten von Gradese Calcio: Das erste Heimspiel unter Flutlicht wurde mit 5:0 gewonnen. Es waren fünf verschiedene Torschützen, was der Moral nur gut tut. Derzeit belegt das Team, das es wegen fehlender Spieler beinahe nicht bis in die Saison geschafft hätte, einen soliden neunten Platz von 16 Teams.

In der Halbzeit habe ich mir ein Stadionbrötchen gegönnt und mit dem Foto meinen besten Kumpel aus Erfurt zum Weinen gebracht.

Beim nächsten Mal will er ein paar Dutzend originale Thüringer Rostbratwürste mit ins Stadion bringen und alle Fans probieren lassen.
Montag, 25. November
Dicke Luft in Grado! Das Consorzio Grado Turismo, eine Vereinigung, die im Wesentlichen aus den Hoteliers von Grado besteht, will einen Teil des Hauptstrandes in Eigenregie übernehmen und ihn nicht mehr der bisherigen Strandverwaltung Grado Impianti Turistici (GIT) überlassen. Das Manöver überraschte alle und ist keine Kleinigkeit, immerhin ist der Strand die wichtigste Attraktion. Die Hoteliers wollen sich zudem das Filetstück ganz vorn schnappen, also ab Kabinennummer 1, denn sie sind offenbar damit unzufrieden, dass ihre festen Kontingente an Sonnenschirmen versetzt wurden und ihre Gäste daher weitere Wege zurücklegen mussten, außerdem beklagen sie sich über höhere Kosten, weil es für sie nicht mehr so viel Rabatt gibt wie einst. Und ganz bestimmt spielen, wie immer in der Politik, auch persönliche Gründe eine Rolle. Der GIT-Direktor heißt die ungeahnte Konkurrenz »willkommen«, jedenfalls behauptete er das gegenüber der Presse. Um zwei Tage später zu erklären, dass alle Projekte fürs neue Jahr erst einmal ruhen, bis die Kommune entschieden hat, wie es weitergeht; sie hat dafür 60 Tage Zeit. Einerseits verständlich. Andererseits insgesamt eine unschöne Situation.
Befeuert wird die Angelegenheit von einem komplizierten Streit zwischen Italien und der EU: Die Gesetzgeber in Brüssel wollen nämlich Strandmonopole einschränken. Wer in Italien einen Strandabschnitt mit einem Beachclub besetzt, hat allzu viele Privilegien und ist praktisch nicht mehr zu vertreiben, was dem EU-Prinzip des freien Wettbewerbs widerspricht.
Dienstag, 26. November
Falls ihr nächstes Jahr in die Toskana reist: Ich war schon mal für euch dort und habe ein paar köstliche Tipps gesammelt. Die stehen alle im neuen Feinschmecker Special.

Und wo wir schon bei der Urlaubsplanung sind: Meine besten Tipps zu Grado lest ihr hier. Alles zu Venedig? Bitteschön.
Mittwoch, 27. November
Wir sind in Grado mal wieder beim Thema Baustellen. Nun soll das Hauptquartier des Zivilschutzes auf der Isola della Schiusa endlich komplett erneuert werden. (Fun Fact: Die Insel gibt es erst seit dem Jahr 1957, sie wurde damals komplett neu aufgeschüttet und bebaut. Und inzwischen gilt sie als Geheimtipp unter all jenen Österreichern und Deutschen, die eine zentrumsnahe und dennoch bezahlbare Wohnung suchen.)

Das Geld für den hübscheren Sitz der protezione civile – immerhin 930.000 Euro in mehreren Tranchen – wird von der Region bereit gestellt, und die Arbeiten sollen »in der zweiten Jahreshälfte des nächsten Jahres« beginnen, wie es heißt, und bei solchen bergbutterweichen Zeitangaben stellen sich die Nackenhaare wie von selbst auf. Denn zuvor muss sich die Bürokratie in Gang setzen, und zwar mit der Spritzigkeit eines asthmatischen Dieseltraktors.
Warum muss das Hauptquartier überhaupt erneuert werden? Jetzt wird’s ironisch, denn Teile der Struktur wurden ausgerechnet bei den vergangenen Hochwassern beschädigt – also jenem Naturereignis, das der Zivilschutz in erster Reihe zu bekämpfen versucht. Das ist beinahe so, als würde eine Feuerwache niederbrennen.
Doch die Mitarbeiter der protezione civile trotzen in ihren veralteten Schuppen den widrigen Umständen. Gerade hielt man dort eine Schulung zum Fahren eines Gabelstaplers mit Elektromotor ab. Alle zwölf Teilnehmer haben den Führerschein bestanden. Keine Frage: Wir sind in guten Händen.
Donnerstag, 28. November
Weihnachten kann doch so einfach sein! Hier kommt ein kleiner Geschenke-Guide. Denn Büchergeschenke sind sowieso die coolsten Geschenke.

Als kleiner Snack – auch preislich – für entfernte Freunde und Bekannte, die sich für Kultur und Geschichte interessieren (was auf euch als Schenkende abstrahlt:) Das Italien-Prinzip, 10 Euro.
Als möglicherweise lebensveränderndes Geschenk für enge Freunde und Verwandte, die gerade nicht so recht wissen, wie sie sich entscheiden sollen: Meine Bar in Italien, 22 Euro.
Als Geschenk für alle, die gern kochen und die adriatische Küche lieben: Die Spaghetti-vongole-Tagebücher, 25 Euro.
Als Geschenk für alle, die ihr mit einem mächtigen, kiloschweren Bildband beeindrucken wollt, zum Beispiel eure Liebste oder euren Liebsten: Italien – unsere Liebe, 38 Euro, in Österreich 40 Euro (fragt mich nicht).
Für alle, die etwas wirklich Nachhaltiges verschenken wollen: Die Porzellanmanufaktur, Zerbrechlicher Frieden, 16,90 Euro. Warum nachhaltig? Weil es Band 1 einer Familiensaga ist, die in den Trümmern Nachkriegsdeutschlands beginnt und in den wilden 1960er-Jahren endet. Und wenn dem Beschenkten Band 1 gefällt, was sehr wahrscheinlich ist, dann holt er sich auch Band 2 und Band 3. Das ist nicht nur gut für mich, sondern auch für euch, so bleibt ihr lange in Erinnerung.
Das waren jetzt ganz frech meine Bücher. Auf meiner Instagram-Seite (@buch_und_wein) habe ich aber viele weitere Lieblingsbücher aus allen Sparten vorgestellt, vom Sachbuch bis zum Roman, vom Klassiker bis zum Newcomer.




Und außerdem habe ich auf Instagram in dieser Woche einen appetitanregenden Film über Grados Inselspezialität Boreto hochgeladen. Schaut vorbei, würde mich freuen.
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Ich wünsche euch allen ein wunderbares Wochenende.
Die Mediterrane Wochenschau von letzter Woche mit dem rätselhaften Ägypter lest ihr hier.
Die Mediterrane Wochenschau von vorletzter Woche mit der lästigen Baustelle lest ihr hier.
Den Veranstaltungskalender für das winterliche Grado (auch auf Deutsch) findet ihr hier. Und alle Restaurants, Hotels und Geschäfte, die geöffnet sind, stehen hier. Ein Hinweis: Die Drohnenshow, die das Silvesterfeuerwerk ersetzt, findet bereits am 28. Dezember statt.
Auf Instagram findet ihr mich unter @buch_und_wein. Es gibt dort viele kleine Filme über Grado in der Nebensaison.
Alles über meine Bücher steht hier.
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Die nächsten Lesungen
23. Januar: Bad Kleinkirchheim, »Impuls am Berg«
10. April: München, Buchhandlung Singer
11. April: Klagenfurt, Buchhandlung Heyn
21. April (Ostermontag): Grado, Aperitivo mit dem Autor – Vorstellung des neuen Buches mit viel Prosecco (die ersten sechs Flaschen gehen auf mich), je nach Wetter bei Pino oder am Strandkiosk Al Faro
[…] Woche berichtete ich über den Streit um den Strand: Die Hoteliers wollen den lukrativsten Abschnitt in Eigenregie übernehmen und die bisherige […]
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[…] Mediterrane Wochenschau von vorletzter Woche mit dem Zivilschutz und dem Hochwasser lest ihr hier. […]
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