Hier kommt der einzige Newsletter, der sich schon sehr auf den Ostermontags-Aperitivo mit euch bei Pino freut – ich lege auch ein paar Bücher aus, aber viele sind es nicht, schlagt lieber in Österreich und Deutschland zu. Gerade vom Strand-Buch habe ich nur eine Handvoll vorrätig.
Montag, 14 April
Wenn sich ein Streit in Wohlgefallen auflöst, sagen Italiener: »Finire a tarallucci e vino« – »ein Ende mit Keksen und Wein.« Auf dieses Sprichwort, über das ich vor einigen Wochen berichtete, haben mich bei meinen Lesungen ganz viele Gäste angesprochen. Wir sollten es einfach ins Deutsche übernehmen! Ich sehe mal zu, dass ich es in eines meiner kommenden Bücher schmuggle.

Aber manche Redensarten drehen sich auch um trickreiche politische Manöver, die Italiener meisterhaft beherrschen. »Giochi di poltrone«, heißen diese Intrigen – »Sesselspiele«. Sessel sind schön tief und bequem, gut gepolstert und oft fürstlich dotiert, deswegen klingt das auch besser als Stühlerücken oder Postengeschacher. Bei Sesselspielen geht es selten um Inhalte, sondern um Macht und Posten und Einfluss. Und derzeit wird in Grado über die Stranddirektion gesprochen, deren Mandat nach drei Jahren ausläuft.
Dabei hat die aktuelle Stranddirektion ja einen guten Job gemacht. Nur ein Beispiel: Viele Touristen werden sich an die Öffnung der Strandbar Numero Uno zur Weihnachtszeit erinnern, eine schöne und stimmungsvolle Idee, und das Wetter hatte auch mitgespielt. Aber wie gesagt, es geht nicht um Inhalte.
Ein mächtiger Akteur im Sesselspiel ist das Consorzio Grado Turismo, die Vereinigung der Hoteliers und Restaurantbesitzer, und vor allem die Hoteliers hätten gern mehr Kontrolle über den Hauptstrand. Und dann gibt es noch die üblichen politischen Animositäten, die auf einer Insel deutlicher als anderswo zu Tage treten, weil man sich dauernd über den Weg läuft, zum Beispiel in Pinos Bar, wo ich schon filmreife Szenen miterlebt habe, bei denen beinahe Stühle geflogen wären – bloß gut, dass Pinos Bar wie ein American Diner mit festen Sitzbänken eingerichtet ist; möglicherweise hat Pino dieses Mobiliar mit Bedacht gewählt.
Ende des Monats wird sich entscheiden, wie es mit der Stranddirektion weitergeht. Vielleicht endet ja doch alles bei Keksen und einem kühlen Weißwein bei Pino.
Dienstag, 15. April
Apropos: Ich habe an Pinos Stammtisch nachgefragt, was man dort eigentlich von dem geplanten Hotel Sans Souci Seascape direkt an der Uferpromenade hält. Denn in den sozialen Medien geht es ja rund, insbesondere unter deutschsprachigen Urlaubern ist die Empörung groß. Und meine Meinung habe ich auch ziemlich deutlich gemacht.

Bei Pino erwartete ich dementsprechend Flüche, Kopfschütteln, jammervoll emporgestreckte Arme, umstürzende Weingläser.
Doch all das blieb aus. Die Menschen in Pinos Bar finden den Luxus-Bau gar nicht so schlimm. Selbst der stramme Kommunist des Ortes (Originalzitat: »Der Einzige, der links von mir steht, ist Stalin«) zuckte nur mit den Schultern. Auf meinen Einwand, ob dieses Bauvorhaben nicht viel zu modern sei, entgegnete er: »Ja, sollen sie denn was Altes bauen?«
Über diese erstaunliche Diskrepanz, die tiefere Ursachen hat, werde ich in den nächsten Wochen einmal ausführlicher berichten.
Mittwoch, 16. April
Das große Frühjahrsturnier im Tennis Club Grado säuft gerade ab – gut, dass es eine Halle gibt. Außerdem sind die neuen Hoodies rausgekommen, sehen doch prima aus!
Das Profiturnier der Damen findet in diesem Jahr nicht im Mai, sondern vom 8. bis 16. Juni statt, und das Preisgeld ist noch einmal aufgestockt worden: Es ist jetzt ein »WTA 125«-Turnier, es geht also um 125.000 Dollar. Das wird ein Weltklassefeld anlocken, und der Eintritt ist frei.

Und beim Schreiben dieser Zeilen (9.14 Uhr in Pinos Bar) scheint auch schon wieder die Sonne.
Donnerstag, 17. April
Wahnsinn! »Mein Leben am Strand« geht nach nur sechs Tagen in die zweite Auflage und ist in der ersten vollen Handelswoche schon Platz 3 aller Sachbücher in Österreich. Danke!

Und was für eine wunderschöne Seite in der Sindelfinger Zeitung/Böblinger Zeitung!

Der Podcast
Und das ist die größte Neuerung! (Jedenfalls für mich.) Denn mein Podcast Radio Adria ist erschienen. Seid von Anfang dabei, wenn vielleicht etwas ganz Großes entsteht – aber wie ich mich vorher schön blamiere, verstottere, verhaspele, kurz: Unsinn rede.

Hier könnt ihr reinhören! Über ein Abonnement würde ich mich sehr freuen.
Jetzt wünsche ich euch ein wunderbares Wochenende.
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Alles über »Mein Leben am Strand« und neue Pressestimmen lest ihr hier – darunter eine Buchvorstellung im Playboy! Und denkt an den Fotowettbewerb, die Gewinne sind wirklich prächtig. Weil ich gefragt wurde – ihr könnt mir die Fotos per Mail schicken (stefan.maiwald@golfmagazin.de oder radioadria@gmx.de), per Facebook (dort findet ihr mich unter meinem Namen), via Instagram (@buch_und_wein) oder dort selbst posten und mich markieren. Und: Der Wettbewerb geht über den ganzen Sommer.
Meine 53 Tipps für Grado stehen hier, und alle Neuerungen 2025 lest ihr hier. Beide Seiten aktualisiere ich ständig.
Die nächsten Lesungen
Es sind neue Termine hinzugekommen, darunter bin ich zum ersten Mal in Salzburg!
21. April (Ostermontag): Grado, Aperitivo mit dem Autor in der Enoteca Da Pino, 11 Uhr, keine Reservierung nötig.
9. Mai: Steyr, Galerie im Museum Arbeitswelt, 19 Uhr, Benefizveranstaltung zugunsten der Lebenshilfe-Behindertenbetreuung, Reservierung: info@hausarzt-steyr.at
13. Mai: Nürnberg, Deuerlein Wein Buch Caffè
14. Mai: Coburg, Buchhandlung Riemann
15. Mai: Salzburg, Buchhandlung Höllrigl
22. Mai: Sankt Veit, Buchhandlung Besold
23. & 24. Mai: Bad Radkersburg
26. Mai: Villach, Thalia
27. Mai: Judenburg, Morawa
28. Mai: Leoben, Morawa
