Party bei Pino, das bessere Wetter in Grado, das ultimative Carbonara-Rezept: Mediterrane Wochenschau CCXLV

Hier kommt der einzige Newsletter, der eine neue Tradition ins Leben ruft! Denn der Ostermontags-Aperitivo bei Pino, auf Wunsch vieler Leserinnen und Leser auf einen Feiertag gelegt, war richtig, richtig nett. Und so gut besucht, dass Pino selbst die Teilnehmer auf 120 schätzte, einige kamen gar nicht mehr in den Saal und mussten wieder gehen, sorry dafür! Viele von euch haben sich danach noch zum Essen draußen bei Pino niedergelassen, es war ja auch ein schöner, sonniger Tag.

Pino hat auch noch fleißig ein paar Bar-Bücher signiert.

Dass eine Stunde zuvor die Meldung kam, der Papst sei gestorben, trübte die Stimmung nicht ein. Denn ein Tod zu Ostern, so bedauerlich er immer sein mag, ist für Gottes Stellvertreter ein Abgang mit Stil. Zumal er am Tag zuvor noch selbst den Ostersegen gesprochen hat.

Jedenfalls sage ich es schon jetzt: Die Sache mit dem Aperitivo machen wir nächsten Ostermontag wieder! Wer es sich schon notieren will: 6. April 2026.

Ostermontag, 21. April

Noch einmal kurz zum Wetter: Die Unwetter in Norditalien, von denen zahlreiche Medien berichteten, schreckten viele Touristen vom Osterurlaub in Grado ab. Doch Norditalien ist groß, von Turin bis Triest sind es 500 Kilometer, die Überschwemmungen nach Starkregen fanden vor allem in der Lombardei und in der Emilia-Romagna statt, und ob die Emilia-Romagna überhaupt noch zu Norditalien zählt, darf diskutiert werden. Und wer würde schon wegen eines Erdrutsches in Vorarlberg seine Weinreise ins Burgenland stornieren? Dennoch beklagten sich Hoteliers auf der Insel über die zahlreichen Stornierungen in der Osterwoche. In Grado war das Wetter anderthalb Tage schlecht – zugegeben: sehr schlecht –, aber das war’s dann, Ostern selbst war sonnig, die Touristen genossen das Wetter bei ausgedehnten Strandspaziergängen, und der Abfahrtsstau am Abend des Ostermontags konnte mit Stoßzeiten auf dem Münchner Mittleren Ring und dem Wiener Gürtel mithalten.

Dienstag, 22. April

Die Schlagzeilengrößen zum Tod des Papstes waren gewaltig:

Und die Gazzetta dello Sport schaffte es tatsächlich, den päpstlichen Abgang irgendwie auf den Sport zu drehen.

Zurück nach Grado: Wie letzte Woche angekündigt, haben die »giochi di poltrone« (»Sesselspiele«) neue Sphären erreicht: Erst durfte die Strandverwaltung triumphieren, denn das Hotelkonsortium wollte ja das Filetstück des Hauptstrandes in Eigenregie übernehmen, um ihren Gästen mehr Service zu bieten. Aber ein Richter erklärte das Übernahmeangebot des Konsortiums für nichtig. Doch dann hatte das Konsortium den (vorerst) letzten Lacher, weil die Direktion der Strandverwaltung Ende April abgesetzt wird. Zwar läuft das Mandat nach drei Jahren tatsächlich aus, doch viele Touristen finden, die Strandverwaltung habe einen guten Job gemacht, so dass man doch verlängern müsse? »Tststs«, machen die Senioren an Pinos Tisch. Bei solchen Entscheidungen geht es doch nicht um Inhalte!

Die offizielle Eröffnung des Strandes mit Bürgermeister und Blasmusik, ursprünglich für den 1. Mai geplant, soll jedenfalls verschoben werden – angeblich, weil die Honoratioren aus der Region an jenem Tag keine Zeit haben. Der Hauptgrund dürfte aber sein, dass sich die neue Stranddirektion erst einmal einruckeln muss.

Gut für uns Strandfreunde: Der Sonne, dem Meer, dem Spülsaum, dem feinen Sand und den Eistruhen der Strandbars sind all diese Macht- und Prestigespielchen herzlich egal.

Mittwoch, 23. April

Auch das habt ihr zuerst auf dieser Seite gelesen, jetzt greift die örtliche Tageszeitung das Projekt auf: »Mini-Mose« soll Grado vor dem Hochwasser schützen, nach dem Vorbild des Mose-Baus in Venedig. Geplant ist ein Schleusentor, das die Hafeneinfahrt schließt. Tatsächlich ist der Hafen das am niedrigsten gelegene Gebiet Grados (logisch), und die Straßen drumherum laufen als erstes voll. Einzelheiten dazu habe ich hier geschrieben.

Donnerstag, 24. April

Neues vom Schreibtisch: Der Podcast geht ab, nach nur einer Folge sind wir Top 50 in Österreich. Ist das denn zu glauben?

Ganz stark, danke! Hier seid ihr dabei.

Und hier kommt eine Zuschrift, die mich sehr gefreut hat:

Sehr geehrter Herr Maiwald,
in den letzten Tagen habe ich zwei Ihrer Bücher nahezu verschlungen, „Das Italien-Prinzip“ und „Mein Leben am Strand“. Vor allem letzterem ist es geschuldet, dass ich Ihnen danken möchte für diese wunderbar humorvollen, informativen, erhellenden, warmherzigen, ja liebevollen Bücher, die mich teilweise zu Tränen gerührt haben. 
Seit vielen Jahren, eigentlich auch seit meiner Jugend, treibt mich eine große Sehnsucht nahezu jährlich nach Italien; Ihre Bücher verstärken diese so sehr, dass es schmerzt. (Insofern sollte ich mich eigentlich nicht bei Ihnen bedanken, sondern mich bei Ihnen beklagen, oder?) Manchmal denke ich, dass ich in einem früheren Leben Italienerin war und jetzt leider nur im falschen Land lebe, in der falschen Stadt. In den bayerischen Sommerferien muss ich unbedingt Grado besuchen, Pinos Bar, die Menschen, die Strände…
Nun liegt „Italien – unsere Liebe“ vor mir, ich schreibe gerade einen Einkaufszettel für die Zutaten Ihres Spaghetti-carbonara-Rezepts, und morgen wird „Meine Bar in Italien“ geliefert. Ich freue mich schon sehr darauf und auf Ihr nächstes Buch, das wohl im Herbst erscheinen soll – auch wenn ich jetzt schon weiß, dass mein Herz beim Lesen an der ein oder anderen Stelle vor Sehnsucht nahezu zerreißen wird.

Was das Carbonara-Rezept angeht: In Rom habe ich gerade die Carbonara-Königin Barbara Agosti besucht (für das Buch »Zu Gast in Rom«, das im Herbst erscheint). Hier kommt ihr Rezept für vier Personen:

400 g Mezze maniche oder andere kurze Nudeln
200 g Guanciale (Wangen- und Nackenspeck)
70-80 g Grana Padano, gerieben
200 g Pecorino Romano, gerieben
4 Eigelb
2 Eiweiß
Salz
Schwarzer Pfeffer

Das Wasser für die Nudeln ohne oder mit sehr wenig Salz kochen. Den Guanciale in gleichmäßige Würfel oder Streifen schneiden, in einer Pfanne ohne Zugabe von Öl oder anderen Fetten rösten. In einer großen Schüssel 4 Eigelbe, 2 Eiweiße, beide Käsesorten und frisch gemahlenen Pfeffer mit einem Schneebesen gut verrühren, den heißen Guanciale und sein geröstetes Fett dazugeben und mit dem Schneebesen kräftig weiterrühren. Sobald die Nudeln fertig gekocht sind, abgießen und direkt in die Schüssel geben. Mit etwas Pecorino-Käse und Pfeffer nachwürzen und servieren.

Jetzt wünsche ich euch ein wunderbares Wochenende! Und warum unser Fußballverein Gradese Calcio am Sonntag in ganz besonderen Trikots antritt, erzähle (und zeige) ich euch nächste Woche.

Alles über »Mein Leben am Strand« und neue Pressestimmen lest ihr hier. Und denkt an den Fotowettbewerb, die Gewinne sind wirklich prächtig.

Foto: Franz R., genau an meinem Lieblingsplatz.

Ihr könnt mir die Fotos per Mail schicken (stefan.maiwald@golfmagazin.de oder radioadria@gmx.de), per Facebook (dort findet ihr mich unter meinem Namen), via Instagram (@buch_und_wein) oder dort selbst posten und mich markieren. Und: Der Wettbewerb geht über den ganzen Sommer.

Meine 53 Tipps für Grado stehen hier, und alle Neuerungen 2025 lest ihr hier. Beide Seiten aktualisiere ich ständig.

Die nächsten Lesungen
9. Mai: Steyr, Galerie im Museum Arbeitswelt, 19 Uhr, Benefizveranstaltung zugunsten der Lebenshilfe-Behindertenbetreuung, Reservierung: info@hausarzt-steyr.at
13. Mai: Nürnberg, Deuerlein Wein Buch Caffè
14. Mai: Coburg, Buchhandlung Riemann
15. Mai: Salzburg, Buchhandlung Höllrigl
22. Mai: Sankt Veit, Buchhandlung Besold
23. & 24. Mai: Bad Radkersburg
26. Mai: Villach, Thalia
27. Mai: Judenburg, Morawa
28. Mai: Leoben, Morawa