Hier kommt der einzige Newsletter, der im Regen getanzt hat! Aber so richtig viel Spaß, wie alle behaupten, machte es nun auch wieder nicht. Und bei der Autorin Ulrike Gastmann entdeckte ich soeben ein passendes Zitat von Douglas Adams: »Leute, die gern im Regen spazieren gehen, freuen sich auch, wenn man sie später in der Psychiatrie besucht.«
Montag, 28. August
Zu meinem Geburtstag habe ich nämlich die Familie nach Venedig eingeladen. Und ich habe zielgerichtet die regenreichsten Tage des ganzen Sommers rausgesucht.
War dann trotzdem schön. Venedig ist eben Venedig. Und wenigstens war es ein wenig leerer. Aber nur ein wenig.
Dienstag, 29. August
Heute fand das traditionelle Eröffnungsfest des Filmfestivals, gesponsort vom Hollywood-Branchenblatt Variety, im Hotel Danieli statt. Das Danieli hat die vermutlich schönste Dachterrasse Venedigs, doch im Regen mussten wir die traumhafte Aussicht auf den Bacino di San Marco etwas schneller in uns aufnehmen.
Mittwoch, 30. August
Der Alltag hat uns wieder! Die Möwen werden immer dreister, und die Gradeser Tauben glauben inzwischen auch, sie seien auf dem Markusplatz und können sich alles erlauben. Möwen residieren besonders gern auf Bootsmasten, sonstigen Deckaufbauten und Abdeckplanen, und die bedauernswerten Bootsbesitzer müssen einmal pro Woche gründlich reinigen, während Taubendreck insbesondere den Denkmälern schadet, denn – wer weiß es nicht? – Tauben sind äußerst kulturinteressiert und lassen sich bevorzugt auf Statuen nieder. Das Füttern aller Vögel soll künftig unter Strafe gestellt werden, übrigens sogar auch auf privaten Grundstücken. Zudem sollen den Tauben antifecondativi verabreicht werden, also Anti-Küken-Pillen. Angeblich hätte diese Behandlung, die schon 2022 durchgeführt wurde, eine Reduktion der Tauben um 20 Prozent bewirkt.
Aber was ist mit den Möwen? Sind sie wirklich aufdringlicher geworden? »Das Eis haben sie uns schon vor dreißig Jahren geklaut«, meint der Strandnachbar. Ein alter Fischer dagegen präsentiert uns seine Theorie: Früher, als es hier noch 50 Fischerboote gab, sind die Möwen zu Tausenden im Kielwasser geflogen. Nun gibt es nur noch ein Dutzend Boote, und die Möwen suchen sich eben andere Futterquellen – in offen gelassenen Mülleimern, auf allzu exponierten Bistrotischen oder bei eisschleckenden Kindern.
Donnerstag, 31. August
Rechts ist meine Tochter, wie sie mit der Dorfjugend Grados das Spiel des AC Mailand verfolgt.
Sie ist ein leidenschaftlicher Milan-Fan geworden, was nach 17 Jahren Gehirnwäsche durch meine Schwiegermutter ja kein Wunder ist. Schon die Einschlaflieder, die sie ihr damals vorgesungen hat, hat sie spontan auf den AC Mailand und seine Spieler umgedichtet.
Den schwarzroten Fan-Schal um den Fernseher konnte ich bislang verhindern – aber er liegt schon auf der Anrichte bereit.
Freitag, 1. September
Die Buchhandlung Breuer & Sohn hat für »Meine Bar in Italien« ein tolles Wort benutzt: nicht Bestseller, sondern »Lieblingsseller«. Danke dafür!
Wer in Bayreuth oder Umgebung lebt: Kauft dort eure Bücher und grüßt schön.
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Ich wünsche euch allen ein wunderbares Wochenende!
Alles über »Meine Bar in Italien« lest ihr hier.
Zur letzten »Mediterranen Wochenschau« mit Franz Josephs imperialem Backenbart geht es hier entlang.
Der erste Band meiner gewaltigen Familiensaga erscheint rechtzeitig zu Weihnachten. Der Nachfolgeband von »Meine Bar in Italien« ist ebenfalls im Entstehen und kommt im März – in den nächsten Wochen darf ich mehr verraten.
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Auf Instagram liefere ich euch täglich mehr Italien unter @buch_und_wein.
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