Hier kommt der einzige Newsletter, der euch ein paar Türen in Grado öffnet! Denn weiter unten berichte ich, welche Restaurants und Betriebe in den nächsten Wochen für euch da sind. Lest ihr alles im Donnerstagseintrag.
Montag, 27. November
Der neue Roman ist draußen. Ich bin sehr glücklich. Aber es gibt für mich nichts Schlimmeres, als auf die allererste Besprechung zu warten. Die erste Rezension entscheidet alles, jedenfalls für mein geistiges Wohlbefinden und meinen ruhigen Schlaf. Egal, wie viele Bücher du schon geschrieben hast – die erste Reaktion liest du mit gewaltig klopfendem Herzen. Wenn danach die eine oder andere Kritik kommt: okay, nichts zu machen. Aber die erste Rezension gibt den Weg vor.
Die Buchbloggerin @freude.amlesen war meine erste Rezensentin. Ich brauchte zwei Stunden, bis ich mich überwinden konnte, ihre Zeilen zu lesen.

Wunderbar, was für eine Erleichterung – so kann es weitergehen!
Nachtrag: Und wie es weitergeht! Hier steht die fantastische Besprechung der Sindelfinger Zeitung/Böblinger Zeitung (»ein echter Pageturner mit Suchtpotenzial!«), und das stand am Mittwoch in der Kronenzeitung (danke an Barbara fürs Foto):

»Mit seinen fein gezeichneten Figuren und einer unaufgeregten, dafür umso eindringlicheren Sprache schafft es Maiwald, der Saga so viel Kontur zu geben, dass man sich bei der Lektüre schon auf die Fortsetzungen freut.« Hier ist der Artikel online nachzulesen, übrigens auch noch mit weiteren Buchtipps.
Es bleibt euch bei diesem Lesewetter nichts anderes übrig: Seid dabei und holt euch Band 1 in eurer Lieblingsbuchhandlung oder bei Amazon.
Dienstag, 28. November
Grado bleibt für die nächsten Jahre ein sicherer Ort. Denn eine kleine Einheit der Berufsfeuerwehr wird bis mindestens Ende 2025 in Grado bleiben. Das war nicht immer so, oft mussten bei Bränden Verbände aus Cervignano oder Monfalcone anrücken, mit entsprechender Verzögerung. (Freiwillige Feuerwehren wie in Deutschland oder Österreich gibt es in Italien außerhalb Südtirols nicht.) Das ist also eine sehr gute Nachricht. Man weiß ja nie, ob es einen mal selbst treffen kann.
Mittwoch, 29. November
Starke Sache: Die gesamte Lagune von Grado ist endlich (zum allerersten Mal) komplett kartografisch erfasst worden, mit all ihren Kanälen und casoni, und jeder kann sich die extrem detaillierte Karte kostenlos runterladen.

Fast zwei Jahre hat die Arbeit gedauert. Hier geht es zum Link. Ich finde, die Karte sollte sich jeder Grado-Fan an die Wand hängen!
Die Kartografie hat einen ernsten Hintergrund. Denn bislang war es für die Einsatzkräfte schwierig, zu Notfällen in die Lagune auszurücken (was gerade im Sommer häufiger passiert, als ihr denkt) – die Ortsangaben und Routenanweisungen waren vage, und was hinzukommt: Viele der Sanitäter und Ersthelfer kommen ja nicht aus Grado, sondern werden in der Sommersaison vom Festland herangezogen. Also: Die Karte kann tatsächlich Leben retten.
Donnerstag, 30. November
Einige von euch wissen, dass ich regelmäßig für die Kleine Zeitung eine »Post aus Grado« verfasse – die Kolumne ist sowohl online (kostenlos!) zu lesen als auch in jeder zweiten Sonntagsausgabe.
Dort kann ich natürlich nicht immer das Gleiche schreiben wie hier (auch wenn das manchmal unvermeidlich ist, Grado ist ja keine Großstadt). In der letzten Kleine-Zeitung-Kolumne habe ich über die vielen geschlossenen Restaurants berichtet. Hier ein Auszug:
Viele Österreicher, die an diesem Wochenende in Grado bei Spaziergängen am Strand die Sonne genossen und die Sturmschäden bestaunten, standen am Abend mit knurrendem Magen vor den verriegelten Türen der Restaurants. Denn von den etwa achtzig Trattorien und Pizzerien des Ortes waren noch fünf geöffnet, so wenige wie noch nie.
Gastronomie ist ein harter Job, keine Frage. (Der Autor ist Sohn eines Kochs.) Und jedem Betrieb sei eine Pause vom Sommergeschäft gegönnt. Aber wenn eine Insel vom Tourismus lebt, dann muss sie eben auch Lösungen finden für jene Wochenenden, an denen tausende Gäste durch die Altstadt oder über die Uferpromenade flanieren und keine einzige warme Mahlzeit finden. Grado ist doch so stolz auf sich, keine reine Sommerdestination zu sein, sondern auch außerhalb der Feriensaison viel zu bieten.
Natürlich, es gibt tausenderlei Gründe für eine längere Pause im Spätherbst: Personalmangel, arg gestiegene Nebenkosten, bürokratische Auflagen. Aber all das interessiert die Touristen herzlich wenig. Viele Restaurants sind Familienbetriebe: Warum öffnen sie nicht einfach für ein paar Tage mit kleiner Karte (drei, vier Pastagerichte)? Oder wechseln sich effektiver ab?
Denn wenn es so weitergeht, kommt der Teufelskreis richtig in Schwung: Je weniger Restaurants offen sind, desto weniger lohnt es sich für Hotels, außerhalb der Sommermonate aufzusperren. Und je weniger Hotels offen sind, desto weniger Gäste kommen in die Restaurants.
Daraufhin schrieben mir die Salzburger Grado-Fans H. und G.:
Servus Stefan! Wir haben soeben Deinen Artikel in der Kleinen Zeitung gelesen und möchten Dir sagen, dass Du den Nagel auf den Kopf getroffen hast! Wir waren vor zwei Wochen unten und waren entsetzt, dass alle guten Restaurants zu waren! So schlimm war‘s noch nie! In Città Giardino ist überhaupt alles zu. Bitte sag uns, an wen wir uns wenden können, um dieses Anliegen weiterzugeben! Mach bitte weiter, vielleicht kann man die schlafenden Gradesi wach rütteln. Denen muss doch urfad sein!! Ganz herzliche Grüße aus Salzburg von H.& G. PS: Der Bürgermeister von Aquileia hat mir gerade geschrieben, wir sollen zu ihm kommen, da ist alles offen! So schauts aus!
Ich liebe engagierte Leser! Und ich bleibe natürlich dran. Es gibt nur ein Problem: Die Pause ist ja nicht von oben verordnet, sondern liegt in den Händen der Wirte selbst.
Am Tag, als mich die Mail erreichte, war ich übrigens bei Friseur Cesare, der, kaum dass ich Platz genommen hatte, über die geschlossenen Restaurants schimpfte. »So schlimm war es noch nie«, stöhnte auch er. Und Friseure, wissen wir ja, haben immer recht.
Ein Extralob verdient sich in diesen Tagen daher das Hotel Laguna Palace, das nicht nur als eines der wenigen Häuser ganzjährig offen hat, sondern nun auch eine bemerkenswerte Initiative auf die Beine stellt. Vom 8. bis 10. Dezember findet im Haus der »Christmas Souk« statt, aber lest selbst.

Zudem habe ich viel Gutes über Sergio Andriani gehört, dem neuen Chefkoch des Sky Restaurants im obersten Stock des Hotels, und zwar von Leuten, deren Urteil ich vertraue. Ich werde noch vor Weihnachten dort vorbeischauen und berichten.
Das Tourismusbüro hat eine Liste aller Hotels, Restaurants, Bars und Betrieben veröffentlicht, die im Dezember bzw. über Weihnachten und Neujahr offen haben – hier entlang. Die Liste ist mit Vorsicht zu genießen, weil Öffnungszeiten in Italien recht nonchalant gehandhabt werden, aber ihr werdet feststellen: Es wird euch einiges geboten.
Freitag, 1. Dezember
Zum Abschluss noch eine gute Sache. Vielleicht habt ihr ja blinde oder sehbehinderte Menschen im Bekanntenkreis oder in der Familie. Die können sich jetzt »Meine Bar in Italien« kostenlos als Hörbuch ausleihen. Hier geht’s zum Titel in der Hörbücherei. Finde ich wunderbar (und, klar, ich verdiene daran nichts).
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Ich wünsche euch allen ein wunderbares Wochenende, bis nächsten Freitag! Ich mache mich jetzt auf den Weg zur Aperitivo-Tour durch die Buchhandlungen (Termine stehen hier), aber ich habe in Grado meine Spione und halte euch auf dem Laufenden.

Und nicht nur die »Porzellanmanufaktur«, sondern auch »Meine Bar in Italien« ist ein schönes Weihnachtsgeschenk.
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