Drama im Wahllokal, Brand im Schwimmbad, ein Beinahe-Unglück, frisches Brot: Das war 2024 in Grado (Teil 1)

Ihr Lieben, hier kommt der große Jahresrückblick auf 2024, Teil eins: Januar bis Juni.
Teil zwei lest ihr nächste Woche. Ich musste es aufteilen, sonst wäre der Text einfach zu lang geworden. Dabei habe ich nur jene Meldungen berücksichtigt, auf die ich die meisten Reaktionen und Nachfragen bekommen habe – es war ein ereignisreiches Jahr.

Wer stattdessen eine aktuelle Runde durch die weihnachtlich geschmückte Altstadt drehen will, schaut auf meinen Instagram-Kanal (@buch_und_wein), dort zeige ich einen Film.

Und noch eine Neuigkeit: Ihr werdet in diesem Jahr im Sand Weihnachten feiern können. Die beliebte Strandbar Numero Uno öffnet vom 20. Dezember bis 6. Januar, es gibt Liegestühle mit dicken Decken, Glühwein und Spezialitäten vom Grill. Gute Idee! Jetzt muss nur noch das Wetter einigermaßen mitspielen.

Mehr schöne Bilder von Grados Krippe in Rom gibt es hier.

Grados Lagunenkrippe auf dem Petersplatz. (Foto: Il Piccolo.)

Schnappt euch Kaffee und Plätzchen. Los geht’s.

Dienstag, 16. Januar

Heute wurde die jährliche Statistik über Grados Einwohner veröffentlicht; ich finde die Zahlen immer spannend. Im Jahr 2023 lebten in Grado 7636 Menschen, 80 weniger als noch im Jahr 2022. Der Höchststand war im Jahr 1970: 10.135 Einwohner. Von den 7636 Einwohnern sind 589 oder 7,7 Prozent Ausländer. Auf Platz 1 liegen die Bangladescher mit 136 Personen, es folgen Rumänen mit 79 und Ukrainer mit 54 Personen. Dahinter endlich die Österreicher mit 35 Personen, drei mehr als noch im Jahr zuvor. Die örtliche Tageszeitung kommentiert diesen Zuwachs sehr erfreut damit, dass dies die Immobiliensituation widerspiegele – immer mehr Österreicher haben ja in den letzten Jahren Eigentum auf der Insel gekauft. Dann kommen Marokkaner, Ungarn, Nordmazedonier, Albaner, Kroaten, Serben und Polen, dann die Deutschen mit 15 gemeldeten Personen. Insgesamt sind 40 Nationalitäten in Grado versammelt, darunter ein Portugiese, ein Ire, ein Neuseeländer, ein Brite und ein Schweizer.

Bei den Ausländergruppen liegen die Frauen übrigens deutlich vorn, insbesondere bei den Osteuropäern (Beispiel Ukraine: 12 Männer, 42 Frauen) – weil viele von ihnen in Italien als badante arbeiten, als Betreuerinnen für ältere Personen.

Und: Gleich fünf Hundertjährige gibt es, zwei davon sind sogar 102 Jahre alt. Das macht die gesunde Meerluft, ist doch klar.

Samstag, 20. Januar

Und noch eine interessante Statistik aus Grado zum beliebten Thema Parkplätze, einem heiklen Thema, mit dem ihr locker einen ganzen Abend bei Pino und in jeder anderen Bar bestreiten könnt: 105 Parkautomaten sind in der Saison in ganz Grado verteilt. So viele? Ja, im Sommer werden Automaten hinzugemietet, ein erstaunliches Geschäftsmodell, das mir unbekannt war. Die Automaten nehmen im Jahr etwa 1,9 Millionen Euro ein, bei Miet- und Wartungskosten von 110.000 Euro. Also ein gutes Geschäft für den Ort.

Sonntag, 21. Januar

Interessanter Start ins Jahr: Werbefuzzi Testimonial für den deutschen Buchhandel. 

Montag, 22. Januar

Mal kommt es zu üppig und überflutet den Ort, mal fehlt es in den Leitungen, und aus der Dusche tröpfelt‘s nur noch: Grado und das Wasser pflegen ein kompliziertes Verhältnis. 

Denn das Wasser, das in Grado selbst gefördert wird (genauer: in Dobbia und Fossalon), reicht zwar für die 8000 Einwohner aus – aber nicht für die 80.000 Gäste, die im Juli und August aus dem Fischerdorf eine echte Stadt machen. Auch die Klimaveränderungen könnten den Grundwasserspiegel weiter absinken lassen. Um in der Zukunft für ordentlich Wasserdruck zu sorgen, wird nun Aquileia angezapft. Für 25 Millionen Euro soll eine mächtige Wasserleitung mit fünfzig Zentimetern Durchmesser verlegt werden. Baubeginn ist 2025, Fertigstellung 2030. Das ist jedenfalls der Plan. Wer weiß, was noch dazwischenkommt. Oder welcher archäologische Schatz dabei ausgegraben wird und für einen monatelangen Stopp der Arbeiten sorgt. 

Dienstag, 13. Februar

Gutes Brot gibt es neuerdings im Mafalda, einer Neueröffnung in Grado direkt am großen Kreisverkehr, der zum Hafen und zur Isola della Schiusa führt. Dort wird alles selbst zubereitet, auch die Muffins zum Frühstück, und ab Ostern soll es für die Österreicher und Deutschen dort zudem colazione salata geben, also »salziges Frühstück«, denn viele von uns können ja am Morgen ohne Rührei, Speck und Schinken nicht leben. Auch Snacks werden bis in den Abend hinein angeboten.

Dieser Duft!

Donnerstag, 15. Februar

Der Karneval ist vorbei, aber in Grado steht er noch bevor. Der große Umzug findet am 20. Juli statt. Klingt erst einmal wie eine gute Idee. Aber die (selbsternannten und tatsächlichen) Experten bei Pino halten den Sommerkarneval für Unsinn, wie gestern eine erregte Diskussion ergeben hat. Denn im Sommer sei die Insel ja ohnehin proppenvoll, ein Umzug zur »echten« Karnevalszeit würde dagegen den Tourismus in der Nebensaison beleben. Kein dummes Argument, finde ich.

Montag, 26. Februar

Im letzten Sommer ging es allzu ungezwungen in den Gassen Grados zu, es hagelte Beschwerden über halbnackte Gäste, die barfuß und in Badehose oder Bikini durch den Ort flanierten. Ein Mitglied des Gemeinderats reagierte besonders verbittert: Das käme davon, schrieb er auf Facebook, wenn man »in den ärmsten Ländern Europas« Werbung für unsere Lieblingsinsel machen würde. Das war natürlich ein brutaler Satz. Und Ungarn und Tschechien sind ja nun auch nicht die Armenhäuser des Kontinents. 

Klare Aussage trotz rumpeliger Übersetzung.

Diese Schilder wurden jetzt frisch aufgestellt: Das »Zirkulieren« im Badeanzug oder mit freiem Oberkörper wird fortan mit 50 Euro Bußgeld bestraft. Richtig so. Ich weiß nur nicht, wer das Wort »Zirkulieren« autorisiert hat (Blut und Schecks zirkulieren, Menschen nicht), aber egal: Die Nachricht kommt an, denke ich.

Mittwoch, 28. Februar

Die Strandverwaltung hatte zum »Recruiting Day« geladen (ja, so nannte man das tatsächlich, als wäre man bei Apple in Cupertino) und 456 Menschen kamen, um sich für die 50 freien Stellen zu bewerben; insgesamt arbeiten in der Saison knapp 200 Personen für die Strandverwaltung. Als Bagnino und Rettungsschwimmer bewarben sich 291 Personen, als Kontrolleure am Eingang ebenfalls 291 Personen, für das Strandrestaurant 189 Personen, für Büro und Verwaltung 281 Personen, für die Animation 106 Personen, für Therme und Beauty 56 Personen. Für Mathe-Genies wie mich, die erst ein bisschen überlegen mussten: Mehrfach-Bewerbungen waren ganz offensichtlich möglich.

»Eine fantastische Erfahrung«, wurde eine Teilnehmerin in der örtlichen Presse zitiert. Ein großer Teil der Bewerber war über 50 Jahre alt, was ich im ersten Moment bewundernswert fand: Es ist eben nie zu spät, noch einmal was ganz Neues anzufangen und einen Traumjob in der Sonne anzutreten, der vielleicht nicht so toll bezahlt wird, aber doch für ein entspanntes, möglicherweise sogar erfülltes Dasein sorgt. Dann, nach nur wenigen Augenblicken, meldete sich der Pessimist in mir, der an verzweifelte Arbeitslose und verwitwete Familienväter dachte, die jede Chance ergreifen müssen. Was stimmt nun? Gute Frage. Ich schüttele jetzt einfach mal meinen Pessimismus ab wie den Winterpelz und glaube fest an die Sache mit dem Traumjob.

Donnerstag, 28. Februar

Roger Federer hat meine Spaghetti-vongole-Tagebücher gelesen! (Naja, zumindest durchgeblättert.) Obwohl es erst in zwei Wochen rauskommt!

Und das kam so: Stefan Lang, Besitzer der Buchhandlung Singer in München und coolster Buchhändler Deutschlands, hatte mich für seinen Thailandurlaub um ein Vorab-Exemplar gebeten. Der Verlag machte eine Ausnahme und schickte ihm ein Buch zu.

Stefan Lang schickte mir ein paar Bilder des Buchs von thailändischen Stränden, und dann traf er Roger Federer im Hotel. Er kam mit ihm ins Plaudern (»ein richtig Netter«) und zeigte ihm das Buch – und Roger signierte es für den Tennis Club Grado.

Montag, 4. März

So einfach und unbürokratisch kann es manchmal gehen: Der Sand, den das Hochwasser im Herbst am Hauptstrand geraubt hat, wird nun einfach vom alten Strand abgebaggert und am Hauptstrand aufgeschüttet. Denn am Spiaggia Vecchiahaben sich in den letzten Jahrzehnten abertausende Kubikmeter angesammelt. Der Strandabschnitt, dem PR-Experten den Namen »Costa Azzurra« gegeben haben (bloß sagt das keiner – es klingt allzu prätentiös), ist nämlich mächtig gewachsen. Während noch in den 1950er-Jahren ein vielleicht fünf Meter schmaler Sandstreifen zur Verfügung stand, ist der Strand jetzt mehr als hundert Meter breit.

Der Dieselgeruch ist auch schnell verzogen.

Also keine Panik: Sand wird es in Grado immer geben, ganz egal, was die Medien schreiben. Auch wenn manchmal ordentlich umgetopft werden muss.

Mittwoch, 6. März

Vor ein paar Monaten hatte ich euch von der Kassiererin im Eurospar-Supermarkt berichtet, die am Klang einer heruntergefallenen Münze erkennt, um welchen Münzwert es sich handelt. Das fand ich schon ziemlich beeindruckend. Jetzt habe ich noch eine Superkraft an ihr entdeckt: Sie weiß die 12-stelligen Barcode-Nummern vieler Produkte auswendig und ruft sie quer über die Warteschlange all jenen zu, die hilflos an der SB-Kasse stehen, weil das Lesegerät nicht funktioniert. Das finde ich krass – schade, dass es »Wetten, dass…?« nicht mehr gibt.

Donnerstag, 7. März

Hier kommt nun doch noch einer der beliebten Ausflüge in die italienische Bürokratie: Der Riva Dandolo wird endlich repariert. Der letzte Abschnitt der Hafenmole war durch Erosion nämlich so morsch geworden, dass er gesperrt werden musste. Die Arbeiten wurden bereits 2015 als »dringlich« eingestuft – nun, flotte neun Jahre später, könnte es sein, dass es langsam losgeht. Auf 800.000 Euro werden die Ausbesserungen veranschlagt, und 2023 begannen schon erste Maßnahmen, die aber sogleich gestoppt werden mussten. Denn völlig überraschend drang Wasser in die Bohrungen ein, womit man ja bei Arbeiten direkt am Wasser nun wirklich nicht rechnen konnte. 

Der Bagger steht schon mal bereit.

Entschuldigt, falls es im letzten Absatz Rechtschreibfehler gab, aber ich musste schon beim Schreiben so heftig den Kopf schütteln, dass ich kaum noch die Tastatur im Auge behalten konnte.

Mittwoch, 13. März

Die Frecce Tricolori werden zum ersten Mal seit vielen Jahren nicht nach Grado kommen – ein arger Dämpfer für den Tourismus. Bis zuletzt wurde verhandelt, denn die Kunstflugstaffel ist von Juni bis August auf großer USA-Tournee. Der Kommandant schlug den 5. Mai vor, doch das war den Verantwortlichen in Grado zu früh. Nun treten sie am 15. September auf – im Himmel über Lignano.

Montag, 25. März

Er steht fast täglich bei mir vor der Tür, aber nicht immer auf demselben Parkplatz. Nie sehe ich jemanden ein- oder aussteigen. Er ist wirklich ein Mysterium. Es handelt sich um einen grünen Ape-Roller, jenes hübsche, typisch italienische Dreirad, das eher ein überdachtes Moped als ein echtes Auto ist. (Wer schon einmal drinnen saß, weiß: Es gibt kein Lenkrad, sondern eine Lenkstange.) Und hinten an der Ladefläche hat der Besitzer oder die Besitzerin um die hundert Wäscheklammern angebracht, außerdem jede Menge Weinkorken. 

Das Rätsel ist bis heute ungelöst.

Ist das nur Zierde? Oder ist das ein Handwerker, der all diese Klammern und Korken für seine Arbeit braucht, wie auch immer diese Arbeit aussehen mag? Ich bleibe dran an diesem True-Crime-Fall. Für sachdienliche Hinweise bin ich dankbar.
(Aktueller Hinweis vom 12. Dezember 2024: Der Fall ist bislang unaufgeklärt.)

Mittwoch, 27. März

Heute Abend gab es ein Erdbeben von der Stärke 4,1. Epizentrum war in den Karnischen Alpen, ein bisschen haben wir es auch in Grado gespürt. Angeblich war es der heftigste Erdstoß in der Gegend seit zwanzig Jahren. Italien ist ja bebentechnisch durchaus ein heißes Pflaster, aber in Grado sind wir sicher. Die Insel ist auf Sand gebaut, was bei Erdstößen hervorragend dämpft.

Donnerstag, 28. März

Was für eine feine Nachricht einer Buchhändlerin zu den Spaghetti-Vongole-Tagebüchern: Dein neues Buch mit größtem Vergnügen gelesen!!! Das genaue Recherchieren als Grundlage der historischen Anekdoten hat sich in jedem Fall gelohnt. Du wirst sehen, die Verkaufszahlen werden durch die Decke gehen. Über so manches habe ich mich königlich amüsiert und von den „unscheinbaren Stellen“ die Welt kommt jetzt zu Pino und dass jemand vor zig Jahren schon der Meinung war, Reisen sollte ganz andere Zwecke erfüllen, als dorthin zu fahren wo die anderen noch nicht waren, um damit anzugeben (Forschung natürlich ausgenommen), war ich berührt bzw. erstaunt. GlG und weiter so! 📚📚📚

Mittwoch, 3. April

Das neue, sehenswerte Museum des Lagunenlebens in der Via Orseolo 22 (gegenüber der Apotheke) hat die Öffnungszeiten endlich einheitlich und transparent gestaltet: täglich von 9.30 bis 13 Uhr, Samstag und Sonntag zusätzlich von 17 bis 20 Uhr. Der Eintritt ist frei, und man muss auch keine Führung abwarten. Das wurde gut, unbürokratisch und touristenfreundlich gelöst – muss man ja auch mal lobend erwähnen. 

Und was ist mit dem Meeresmuseum direkt an der Uferpromenade, das schon in den 1980er-Jahren eröffnen sollte? Keine Neuigkeiten, auch wenn es ja allerspätestens Ende 2023 so weit sein sollte. Immerhin habe ich neulich eine offenbar gerade abgestellte, neuwertige Schubkarre davor gesehen, beladen mit Bodenfliesen, sowie ein paar Farbeimer. 

Vielleicht passiert ja doch noch mal was.

Donnerstag, 4. April

Auf dem Weg zum Al Faro komme ich immer an der Baustelle vorbei, auf der das neue Luxusprojekt »Royal Residence« mit zehn Wohnungen entstehen soll. Über das Projekt habe ich hier berichtet. Die Rentner drumherum durften nicht fehlen. Im Italienischen gibt es tatsächlich ein Wort für Pensionäre, die Baustellen anstarren: umarell.

Diese beiden machen es nicht ganz richtig: Die Arme gehören hinter dem Rücken verschränkt.

Die Bauarbeiter selbst freuen sich übrigens über die Zuschauer, man plaudert miteinander, die Rentner stellen Fragen und erzählen, wie sie es früher gemacht haben, und die Bauarbeiter erklären, welche Arbeitsschritte geplant sind, welches Material sie gerade verwenden etc. Alles ganz entspannt und sehr italienisch.

Montag, 15. April

Unerwarteter Geldregen! Drei Millionen Euro werden von der Region an Grado und neun Nachbargemeinden überwiesen – darunter Aquileia, Cervignano und Fiumicello –, um den sanften, nachhaltigen Tourismus zu fördern. So sollen unter der Federführung Grados neue Rad-, Fuß- und sogar Reitwege entlang der Lagune und durchs Hinterland entstehen. Aber vorher möge doch bitte endlich der Radweg an der schmalen Brücke kurz vor Grado angebaut werden, wo es immer wieder zu gefährlichen Situationen kommt. Das Projekt soll zum Saisonende 2024 starten. So wie es auch schon zum Saisonende 2023 und zum Saisonende 2022 starten sollte. 

Dienstag, 16. April

Hier habt ihr es zuerst gelesen, jetzt ist es offiziell: Es kommt zum Bürgermeister-Dreikampf in Grado, weil sich die rechten Parteien nicht auf einen gemeinsamen Kandidaten einigen konnten. Für die Linken tritt Giuseppe Corbatto an, für die Rechten Roberto Marin und, etwas überraschend, Giovanni Bredeon statt Riccardo Ronchiato, der lange favorisiert war. Bredeon ist erst 31 Jahre alt und wäre der jüngste Bürgermeister in der Geschichte Grados. Allerdings werden sich die beiden Rechten untereinander die Stimmen formidabel wegnehmen. Es wird wohl wieder so ausgehen wie 2016, wo in der genau gleichen Konstellation (ein Linker, zwei Rechte) alle drei Bewerber nahezu die gleiche Stimmenanzahl erhielten. Damals gewann am Ende der Linke gegen die beiden Rechten (darunter ebenfalls Marin) mit einem Vorsprung von einer Handvoll Stimmen. 

Der Kandidat der Linken ist übrigens unser Nachbar. Sollte er das Rennen machen, bin ich noch näher an der Lokalpolitik als ohnehin schon, und ihr könnt euch fortan über allerheißeste News freuen, die ich schon im Treppenhaus erfahren werde.

Sonntag, 21. April: Platz 2 aller Sachbücher in Österreich!

Mittwoch, 1. Mai

Heute war die feierliche Eröffnung der Strandsaison, wo sich Italien so prächtig präsentiert, wie es bei solchen Anlässen sein muss. (Finden jedenfalls die Italiener.) Der kommissarische Bürgermeister, der noch bis zu den Neuwahlen im Amt ist, trägt stolz die grün-weiß-rote Schärpe, das Ortsorchester spielt auf, Reden werden gehalten, die bandiera blu wird gehisst, die blaue Flagge, die Grado als besonders gepflegten Strand auszeichnet. Und ein bisschen Wahlkampf wird auch schon gemacht. Denn der aktuelle Stranddirektor ist ja einer der drei Kandidaten fürs Bürgermeisteramt.

Die Kapelle spielte kurz vor der Segnung der Saison durch Don Paolo den einstigen Skandalhit »Tanti auguri« von Raffaella Carrà aus dem Jahr 1978 (besser bekannt unter dem Refrain »Come è bello far l’amore da Trieste in giù«), aber das ist niemandem groß aufgefallen. Raffaella Carrà war die erste Italienerin, die sich bauchnabelfrei im Fernsehen zeigte, was 1971 bei den RAI-Programmdirektoren für Schnappatmung sorgte (was in Deutschland und Österreich damals sicher nicht anders gewesen wäre). Inzwischen gilt die 2021 verstorbene Sängerin generationenübergreifend als Ikone.

Donnerstag, 2. Mai

Seit dieser Woche ist die Schiffslinie Grado-Triest wieder in Betrieb, was uns alle freut. Das neue Schiff ist auch endlich hochseetüchtig (sagen die Betreiber), im Gegensatz zum Vorgänger, was aber über die Jahre niemanden zu stören schien. Die Fahrtzeit beträgt anderthalb Stunden. Das neue Schiff trägt den Namen »Audace« – kühn, wagemutig. Das ist dann doch wieder etwas beunruhigend.
(Aktueller Hinweis vom 12. Dezember 2024: Damit sollte ich schon bald recht behalten.)

Und: Das Spargelfest in Fossalon ist in vollem Gange. Ich habe eine Schwäche für diese Volksfeste, die in Italien sagre heißen und einen echten Höhepunkt des Dorflebens darstellen. Der Rummel drumherum heißt Luna Park, und das ist ja eines der schönsten Wörter überhaupt. Ich kann jedem Reisenden nur empfehlen, dort einmal vorbeizuschauen. Fossalon, ein wenig beachteter Ortsteil Grados, der auf dem Festland liegt, kann diese Aufmerksamkeit gut gebrauchen. 

Stehend schießend. Talent zeigt sich immer dort, wo man es am wenigsten vermutet.

Außerdem möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass ich am Schießstand die Tagesbestleistung aufgestellt habe. Sagte jedenfalls die freundliche Dame, bevor sie mir mit einem Lächeln für fünf mal zehn Schüsse aus der Luftpistole fünfzig Euro abknöpfte.

Aber dafür habe ich einen viel zu kleinen Cowboyhut und einen Plastikfußball bekommen. Kein schlechter Tausch, was meint ihr?

Dienstag, 7. Mai

Neuigkeiten vom Strand: In dieser Saison wird es erstmals Doppelliegen geben, was ich ganz romantisch finde. So lässt es sich angenehmer schmusen. Der »Settimo Cielo« wird um einige Reihen erweitert, der Sissi Beach mit den großen Zelten hat sich bewährt und bleibt bestehen. Die Zahlen sind beeindruckend: 2023 sind die Präsenzen deutschsprachiger Besucher um fast zehn Prozent gestiegen, 2024 sieht es nach einer erneuten Steigerung aus. Außerdem seien 90 Prozent aller Sonnenschirme und Liegen erneuert worden, heißt es. Na, das werden wir uns in den nächsten Wochen mal genauer anschauen. 

Mittwoch, 8. Mai

Und ins ewige Inselthema Parkplätze ist auch wieder Bewegung geraten: Auf dem Gelände zwischen Tennisclub und den Thermen, das schon jetzt Parkplatz ist, soll schon bald ein zweistöckiges Parkhaus entstehen – 126 Plätze im Erdgeschoss, 124 auf dem Dach. Der Preis beträgt esattamente 3.792.458,91 Euro, wie Il Piccolo vermeldet, Baubeginn ist im September, im Mai 2025 soll alles fertig sein. Drücken wir die Daumen, dass das alles pünktlich eröffnet wird.

Mittwoch, 15. Mai

Italienrekord! Grado bekommt zum 36. Mal die Bandiera Blu verliehen, die Blaue Flagge für seinen Strand, öfter schaffte es kein anderer Badeort. Die Bandiera Blu wird anhand von 32 etwas blumigen Kriterien, darunter Nachhaltigkeit und Service, jedes Jahr neu vergeben. Offiziell wird die Flagge am 1. Juni gehisst, dann als letzte große Amtshandlung des kommissarischen Bürgermeisters Augusto Viola, den ich endlich mal kennengelernt habe.

Der Kommissar und ich in seinem bescheidenen Tagungszimmer.

Außerdem wurde Grado zum »ökologischsten Strand im Friaul« gewählt. Naja. Man soll ja jede Auszeichnung mitnehmen, aber letztlich gibt es nur zwei große Strände im Friaul, denn Badebuchten oder Marinas standen nicht zur Wahl. Es wäre lustig, wenn Lignano nun damit werben würde, der zweitökologischste Strand im Friaul zu sein.

Pfingstsamstag, 18. Mai

Offizielle Saisoneröffnung! Seit heute spannen wir die Schirme auf und drehen die nagelneuen Liegen in Richtung Sonne. (Vorsicht, klemmt euch nicht die Finger – lasst euch den Mechanismus der Rückenlehne von einem Bagnino erklären.) Aber wo blieben an jenem sonnigen Traumtag bloß die Gäste? Die standen wahrscheinlich noch vor dem Tauerntunnel im 28-Kilometer-Stau.

Saisonauftakt nach Maß. Bloß einsam war’s.

Montag, 27. Mai

Wie berichtet, wird ein Einsatzzug der Feuerwehr im Juli und August permanent in Grado vor Ort sein. Nun fordern die hiesigen Politiker eine ganzjährig besetzte Kaserne. Und: Es wird 2025 in Grado das »Welttreffen der Feuerwehren« geben! Feuerwehren aus Dutzenden Nationen wollen ihr Können zeigen – wie genau man sich das vorzustellen hat, weiß ich aber auch nicht. Gibt es ein Wettlöschen kniffliger Großbrände?

Mittwoch, 29. Mai

In der Lagune von Grado können wir ein neues Kunstobjekt bewundern. Auf der Insel Mota Scafon, die auch das Pasolini-Museum beherbergt (hier hat er einige Szenen von »Medea« mit Maria Callas gedreht) wurden zwei Sonnenuhren installiert, die ersten überhaupt in der Lagune. Eine zeigt die sogenannte »venezianische Zeit«, bei der die 24. Stunde mit dem Sonnenuntergang zusammenfällt, und eine zeigt die »habsburgische Zeit« mit der 24 zu Mitternacht, wie es heute üblich ist. Nicht, dass eine Sonnenuhr die Nachtzeit anzeigen kann, aber die Ziffern sind entsprechend angeordnet.

Die venezianische Zeit zeigte an, wann der Tag für die Fischer und Bauern endete – nämlich dann, wenn es kein Tageslicht mehr gab. Moderne Schlafforscher behaupten ja, das wäre gar kein so schlechtes Konzept. Aber was gibt es Schöneres als eine Pasta und ein Weißwein in der warmen, abendlichen Dunkelheit eines Sommers? Ich freue mich jetzt schon drauf.

Sonntag, 9. Juni

Auf den letzten Metern wurde die Bürgermeisterwahl noch einmal dramatisch: Die Emotionen kochten hoch, in einem der Wahllokale gingen ein Listenkandidat der Linken und ein Listenkandidat der Rechten sogar aufeinander los, weil der Linkskandidat offenbar widerrechtlich im Wahllokal herumlungerte. Fäuste flogen, Polizei und Carabinieri fuhren vor. Auch wenn die Auseinandersetzung mit jeder Erzählung an Pinos Bar-Stammtisch dramatischer wurde (irgendwann war von fliegenden Stühlen und Tritten gegen die Wahlhelferin die Rede, nächste Woche wächst sich das Ganze wahrscheinlich zu einer epischen Massenschlägerei aus) – mediterrane Lässigkeit war jedenfalls nicht am Werk. 

Eines der Wahllokale. Hier blieb es friedlich. Der Palazzo dei Congressi ist ja auch zu hässlich, um irgendwelche Emotionen zu wecken, außer vielleicht depressive Schübe.

Montag, 10. Juni

Da die Auszählung der Europawahl Priorität hatte, sickerten die ersten Zwischenstände erst am Montagnachmittag durch. Hektisch wurde telefoniert und gemailt, denn überall saßen Informanten, die engen Freunden Einschätzungen oder Zwischenergebnisse mitteilten, die natürlich sofort die Runde durch den Ort machten. Und es passierte etwas Merkwürdiges: Die Tageszeitung Il Piccolo meldete im Online-Live-Ticker um 16 Uhr einen faktischen Stimmengleichstand von 36,06 zu 36,06 Prozent zwischen Kandidat Corbatto und Kandidat Marin (Kandidat Bredeon war bereits abgeschlagen), doch zwei Stunden später war der Sieg Corbattos offiziell – sogar mit 50,14 Prozent, also knapper absoluter Mehrheit, dabei hätte eine einfache Mehrheit gereicht.

Das ist der Neue. Meist schaut er viel freundlicher.

Erneut haben sich die Rechten wie schon 2016 mit dem Aufstellen zweier Kandidaten selbst geschlagen, und das, nachdem sie ihren eigenen Bürgermeister gestürzt hatten. In Italien gibt es für solche Eigentore das schöne Sprichwort pisciato contro il vento – gegen den Wind gepinkelt.

Wie auch immer: Mein Nachbar Giuseppe Corbatto ist Bürgermeister. Wir treffen uns jeden Morgen im Aufzug oder beim Gassigehen, auch unsere Hunde Ugo und Luna verstehen sich gut. Ich bin also ganz nah an den Schalthebeln der Macht. Kann für unsere famiglia ja nur gut sein!

Mittwoch, 12. Juni

Ich hatte es ja schon vor einigen Wochen geschrieben: Ein Schiff, das sich Audace nennt (»kühn, wagemutig«), erweckt nicht gerade Vertrauen. Und heute wäre es beinahe zu einer echten Katastrophe bekommen, denn am Vormittag bekam das neue Schiff auf dem Weg von Grado nach Triest Schieflage und geriet in Seenot.

Hier nähert sich eines der Rettungsschiffe der Audace, deren Bug bedenklich tief liegt.

Dass etwas nicht stimmte, merkten wir in Grado rasch, denn überall heulten Sirenen, und Hubschrauber kreisten tief über der Insel. 

Tatsächlich mussten alle 76 Passagiere (darunter eine Gruppe bayerischer Fahrradtouristen) von Bord evakuiert werden; ein Video der Rettungsaktion seht ihr hier. Die Passagiere wurden mit der Küstenwache nach Grado zurückgebracht, während die Besatzung der Audace an Bord blieb und das Boot mühsam nach San Giorgio manövrierte, wo es aufgedockt wurde und nun untersucht wird. Alles ging glimpflich aus, und die Passagiere werden daheim etwas zu erzählen haben. Ich gehe nicht davon aus, dass die Audace so bald wieder in Betrieb genommen wird; damit ist die beliebte Verbindung Grado-Triest erneut unterbrochen.

Sonntag, 16. Juni

Gesprächsthema Nummer eins in Grado bleibt das Beinahe-Unglück der »Audace«. Am Samstag gab der Reeder der Tageszeitung Il Piccolo ein selbstbewusstes Interview. Der Kapitän habe überhaupt keine Fehler gemacht, und auch das Schiff sei in hundertprozentigem Bestzustand. Man müsse nur (nur!) herausfinden, wo das Wasser eingedrungen sei. 

Punkt eins: An seiner Stelle würde ich ganz kleine Brötchen backen, bevor die Untersuchungen nicht abgeschlossen sind. Ein wenig Zurückhaltung täte ihm gut – Menschen waren in Lebensgefahr, und dafür, dass alles so glimpflich abgelaufen ist, sollte er lieber ein paar Stoßgebete in den Himmel schicken, statt voreilige Statements rauszuposaunen. 

Punkt zwei: Wenn es weder Schuld des Kapitäns noch Schuld des Schiffs selbst war: Warum genau geriet die »Audace« dann in Seenot? War es der Erdmagnetismus, die kosmische Hintergrundstrahlung, schwarze Magie? Und dass man »nur« das Problem des eintretenden Wassers lösen müsse, ist ja wohl ein ziemlich entscheidendes Detail bei einer zum Schwimmen ausgelegten Konstruktion.

Punkt drei: Ein Deutscher, der an Bord war, berichtete, dass alle 20 E-Bikes der Reisegruppe am Bug geparkt wurden, und E-Bikes sind ja deutlich schwerer als normale Räder. Hat das möglicherweise für ein Absenken des Bugs gesorgt? Dann wäre diese ungleichmäßige Lagerung natürlich Schuld der Besatzung (und damit des Kapitäns). Und die Frage muss erlaubt sein, ob ein Boot, das für mehr als 100 Passagiere zugelassen ist, wirklich durch 20 E-Bikes in Schieflage gebracht sein kann.

Beenden wir das unschöne Thema mit einer sehr italienischen Note: Als die Nachricht von dem Beinahe-Unglück die Runde machte, lieferten gleich drei Restaurants Pizzen, Häppchen und Getränke für die Geretteten und alle Helfer an die Hafenmole. Eine feine Geste.

Dienstag, 18. Juni

Ein Leser hielt mich auf der Straße an, und ausnahmsweise wollte er mich nicht auf ein Getränk einladen. Er habe in der letzten Woche nach dem Genuss von zu viel Wein seine Brille verloren, er wisse nicht mehr wo; ob es denn in Grado ein Fundbüro gebe?

Ich schickte ihn zum Rathaus, wurde am Abend aber in Pinos Bar belehrt, dass dafür die vigili urbani zuständig sein. Noch besser: Der Leser solle doch in die Kirche gehen. Tatsächlich befindet sich vorn links hinter dem Eingang ein inoffizielles Fundbüro, wo insbesondere die älteren Gradeser gefundene Schlüssel und Brillen abgeben, und zwar unter der Statue des Heiligen Antonius, dem Schutzpatron aller Schusseligen. 

Grados inoffizielles Fundbüro.

Der Heilige wird bei Unfruchtbarkeit, Fieber, Pest, Schiffbruch (ah, wie passend!), Kriegsnöten, Viehkrankheiten und eben auch für das Wiederauffinden verlorener Gegenstände angerufen, und seinem Wikipedia-Eintrag entnehme ich, dass er in Bayern deswegen »Schlampertoni« heißt. Jedenfalls: ein schöner Brauch.

Sonntag, 23. Juni

Unser armer Bürgermeister hat nicht gerade einen Traumstart erwischt: Nur einen Tag nach Amtsantritt gerät das Ausflugsschiff »Audace« vor Grados Küste in Seenot; 80 Passagiere müssen gerettet werden. Und nun bricht auch noch Feuer im Spaßbad am Strand aus. Ich weiß, »Feuer im Schwimmbad« klingt irgendwie paradox, aber so ist es tatsächlich geschehen: Zwei reetgedeckte Kioske brennen in der Nacht von Freitag auf Samstag nieder.

Von den Kiosken ist nur noch das Gerippe übrig.

Offenbar war ein Kurzschluss in einem Kühlschrank schuld, der Schaden beläuft sich angeblich auf 350.000 Euro – womit wir mal wieder sehen, wie hoch in Grado derzeit die Immobilienpreise sind. Und nicht nur das: Das Schwimmbad bleibt ausgerechnet am ersten sommerlichen Wochenende aus Sicherheitsgründen geschlossen, was arg auf die Einnahmen der Strandverwaltung drückt.

Montag, 24. Juni

Die »Audace« bleibt Hauptthema in Grado. Nun erreichte den Autor eine Mail von Susanne L., die zu unserer famiglia gehört, ebenfalls an Bord war und von haarsträubenden Versäumnissen bei der Lagerung der E-Bikes berichtet, die alle am Bug geparkt wurden, teilweise quasi übereinander gestapelt und nicht in den vorgesehenen Halterungen, die nämlich nicht ausreichten. Nach Schätzungen von Susanne L. habe es sich um dreißig bis vierzig E-Bikes gehandelt, die ja erheblich schwerer als normale Fahrräder sind. Hat diese Lagerung den Notfall ausgelöst? Die Untersuchungen werden sich noch eine Weile hinziehen. 

Sonntag, 30. Juni

Nach dem arg ruckligen Saisonstart (Prügelei im Wahllokal & Bootsunglück & Feuer im Schwimmbad) geht es jetzt endlich voranDas Schwimmbad hat dieses Wochenende wieder geöffnet, und auch die beliebte Strandbar »Numero Uno« schenkt wieder Wein und Sprizz aus; es gibt Snacks, guten Kaffee aus der Siebträgermaschine und Eis für die Kleinen. Ob man die viereinhalb Bretter der Bar nach dem Hochwasserschaden vom letzten Jahr nicht ein bisschen flotter hätte zusammennageln können, bleibt die Frage – andererseits war das Wetter so mies, dass die Saison ja jetzt erst wirklich beginnt.

Frühmorgens ist es immer am schönsten dort.

Ich wünsche euch allen ein wunderbares Wochenende. Nächste Woche kommt der Jahresrückblick Teil II – von Juli bis Dezember.

Die Mediterrane Wochenschau von letzter Woche über das Gezerre um den Strand lest ihr hier.

Die Mediterrane Wochenschau von vorletzter Woche mit dem Zivilschutz und dem Hochwasser lest ihr hier.  

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Die nächsten Lesungen
23. Januar: Bad Kleinkirchheim, »Impuls am Berg«
10. April: München, Buchhandlung Singer
11. April: Klagenfurt, Buchhandlung Heyn
21. April (Ostermontag): Grado, Aperitivo mit dem Autor – Vorstellung des neuen Buches mit viel Prosecco (die ersten sechs Flaschen gehen auf mich), je nach Wetter bei Pino oder am Strandkiosk Al Faro

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