Hier kommt der einzige Newsletter, der immer wieder gefragt wird: Deine Töchter müssen wegen deiner vielen Bücher doch stolz auf dich sein…? Naja, dann zeige ich ihnen immer dieses Foto von Slayer-Leadsänger Tom Araya. Beachtet den Gesichtsausdruck seiner Tochter Ariel. Großartig!

Jedenfalls: Morgen früh, Samstag, kommt eine neue Folge meines Podcasts raus! Die Themen in Folge 4: vom richtigen und falschen Verhalten in italienischen Restaurants, die heikle Trinkgeld-Frage, Tipps für Venedig und Grado – und: Wer ist der wahre Boss des Strandes? Meine Töchter sind auch wieder dabei.
Montag, 16. Juni
Eine kleine Sensation bahnt sich an: Das Meeresmuseum an der Uferpromenade soll noch in diesem Jahr eröffnen – allerspätestens aber Anfang 2026, nach fast 40 Jahren Verzögerung. Die zuständige Museumsdirektorin mit dem zauberhaften Namen Andreina Contessa ist optimistisch, dass es dieses Mal wirklich klappt. »Ich bin tief bewegt«, kommentiert der Bürgermeister. Wir auch, lieber Bürgermeister, wir auch. Das Museum trägt den vollen Namen Museo Nazionale di Archeologia Subacquea dell’Alto Adriatico, prägnant verkürzt: Museum der Unterwasser-Archäologie, und ich hoffe, vor der offiziellen Eröffnung mal reinschauen und berichten zu dürfen, was es da wohl für spannende Funde zu sehen gibt.

Von außen sieht der Bau bislang nicht sehr empfangsbereit aus, aber die Betreiber haben ja auch noch sechs Monate Zeit.
Dienstag, 17. Juni
Ich brauche nur zwei Personen, um einen glücklichen Fernsehabend zu verbringen. Und diese beiden Personen heißen Bud Spencer und Terrence Hill. Meine italienische Familie schaut mich immer ganz verwirrt an, wenn ich Tränen lachen muss, sobald die beiden ihre Backpfeifen verteilen. (Ja, ich weiß, meine intellektuelle Fassade bröckelt gerade. Aber dafür habe ich den »Zauberberg« gelesen, so!)
Denn es gibt Italiener, die sind im deutschsprachigen Raum populärer als in Italien selbst. In der Nähe von Stuttgart ist sogar ein Schwimmbad nach Bud Spencer benannt – der immerhin 1952 und 1956 bei den Olympischen Spielen um Medaillen schwamm. Umgekehrt gibt es Italienerinnen, die in der Heimat absolute Superstars sind, im deutschsprachigen Raum aber nur von Insidern gekannt werden. Dazu gehört Elisa Toffoli, überall nur Elisa genannt. Die Sängerin, die in Monfalcone aufwuchs und im Jahr 2015 in Grado kirchlich heiratete, ist in Italien eine ganz große Nummer – so groß, dass Filmmusik-Legende Ennio Morricone sie für den Soundtrack des Quentin-Tarantino-Film »Django Unchained« buchte, wo sie das zauberhafte »Ancora Qui« sang.

Sie wird nun am 29. Juni in der Lagune auftreten – ja, mitten in der Lagune, auf der Insel Fiuri de Tapo zwischen Grado und Lignano, nicht weit vom beliebten Ausflugsrestaurant Ai Ciodi. Der Auftritt gehört zu dem dreitägigen »Floating Festival« zwischen Triest, Monfalcone und Grado, das in diesem Jahr Premiere feiert und von Elisa gemeinsam mit ihrer Schwester organisiert wurde. Wer dabei sein will: Bootsbesitzer sind von Vorteil, und alle Einzelheiten, sogar auf Deutsch, stehen hier.
Mittwoch, 18. Juni
Eine Nachricht aus Venedig: Das Grand Hotel des Bains auf dem Lido soll nach fünfzehn Jahren des Leerstands von Grund auf saniert und wiedereröffnet werden. Das Hotel, in dem Thomas Mann (wo wir gerade beim »Zauberberg« waren) 1911 erste Skizzen zum »Tod in Venedig« machte, wurde nun von einem Konsortium aus Abu Dhabi aufgekauft. Die Araber betreiben bereits neunzig Luxushotels in zwölf Ländern, und dies ist ihr erstes Projekt in Italien. 200 Millionen Euro sollen investiert werden – für diese Herren (es sind nur Herren) ein überschaubarer Betrag. Sie arbeiten dabei mit diversen italienischen Banken zusammen, und wie immer bei solchen Projekten ist alles etwas undurchsichtig. Immerhin: Es passiert was auf dem Lido, der generell etwas unterschätzt wird. Ich bin dort sehr gern, denn man kann dort einen perfekten, sorglosen italienischen Badeurlaub genießen, während die atemberaubende Kultur nur eine Viertelstunde mit dem Vaporetto entfernt ist.
Donnerstag, 19. Juni
Euer Urteil war eindeutig, danke dafür: Das ursprüngliche Cover (links) meines etwas unglücklich veröffentlichten Venedig-Krimis aus dem Jahr 2020 war besser, das neue Cover (rechts) ist euch zu klischeehaft. Aber egal, der Inhalt ist natürlich immer Maiwald.


Apropos Cover: »Mein Leben am Strand« bekommt schönen sommerlichen Schwung – seid dabei! (Sind die meisten von euch ja sowieso.) Und macht beim Fotowettbewerb mit; die Bücher, die es dort zu gewinnen gibt, sind richtig fein.

Und was die Bestsellerlisten angeht: Ich bleibe dran, was ich nur euch zu verdanken habe, logisch.

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Ich wünsche euch ein wunderbares Wochenende! Gerade sind noch heiße Neuigkeiten von den 200 angeschafften E-Rollern reingekommen – ich berichte nächste Woche!
Meine 53 persönlichen Tipps zu Grado lest ihr hier.
Alles über meine Bücher lest ihr hier. Und mehr Bilder aus Italien gibt es auf Instagram unter @buch_und_wein.
