7 Dinge, an denen man Deutsche erkennt

Wir reden hier nicht von jenen Deutschen, die weiße Socken zur Sandale tragen. Oder von jenen Reisegruppen-Angehörigen, die sich überall hinsetzen und »Ah, jetzt ein kühles Blondes« seufzen. Nein, hier geht es um die fortschrittlichen Reisenden. Um Sie und mich. Denn wir können uns verstellen, wie wir wollen – man erkennt uns immer.

1. Kleidung. Beziehungsweise ihr Nichtvorhandensein. Manche Deutsche schaffen es inzwischen, sich vernünftig anzuziehen, auch wenn diese merkwürdigen Dreiviertelhosen als Urlaubsuniform einfach nicht aussterben wollen. Doch bei den allerersten, vagen Anzeichen von Sonnenstrahlen reißen wir uns mit der Lust und Hingabe eines Pornosternchens die Kleidung vom Leib. Das Bild dieses Beitrags zeigt meine Schwiegermutter und mich bei 20 Grad. Muss ich mehr sagen? Schuldig im Sinne der Anklage.

2. Salat zum Essen. In italienischen Restaurants steht der insalata mista nur aus einem Grund auf der Karte: weil Deutsche ihn ordern.

3. Getrennt zahlen. Eine kleinliche Unsitte, die doch nur aufhält. Zahlen Sie tischweise und teilen Sie danach, wenn es sein muss, den Betrag durch die Anzahl der Gäste.

4. Zwei Cappuccinos. Das wäre jedem Italiener einfach zu viel heiße Milch. Aus dem gleichen Grund habe ich in zwanzig Jahren noch nie einen Italiener erlebt, der Latte Macchiato bestellt. Generell ist Frühstücken etwas sehr Deutsches. Wer in der Bar einen zweiten Cappuccino oder mehr als ein Brioche ordert, ist geoutet. Übrigens: Ja, im Deutschen heißt es Cappuccinos, nicht Cappuccini. Der Plural von Fremdwörtern wird nach deutscher Grammatik gebildet. Wir sagen ja auch Pizzas oder Pizzen, nicht pizze.

5. Schreckliche Sprachfallen. Drei Fehler, die besonders uns Deutschen gern passieren: Uno vino, per favore; canale grande; tomato. Uno heißt Eins und ist kein unbestimmter Artikel. Der berühmteste Kanal der Welt wird rigoros ohne e geschrieben. Tomato klingt italienisch, aber auf Italienisch heißt Tomate »Goldapfel«, also »pomodoro«. (Das übliche Wort für Apfel ist mela, aber auch das ältere pomo ist noch in Gebrauch, zum Beispiel im Veneto – aber das führt uns jetzt zu weit weg.)

6. Ciao, ciao! Ciao sagt man unter Freunden. Unter Fremden ist es beinahe ein Affront. Es heißt buongiorno oder buonasera, auch ein kurz dahingemurmeltes salve geht immer.

7. Butter und Nutella. Meine italienische Familie dreht durch, aber ich kann nicht anders.

Diese Liste wird fortgesetzt, Vorschläge sind willkommen!