Die verschwundene Wasserleiche, die doppelte Brille und viel Wein: Mediterrane Wochenschau CLXXII

Hier kommt der einzige Newsletter, der gerade in Niedersachsen vor einer gewaltigen Pfanne Bratkartoffeln sitzt. Draußen nieselt’s und stürmt’s, wie es hier oben sein muss. Lese- und Schreibwetter – auch schön!

Aber unsere Wohlfühlinsel ist natürlich immer bei mir. Reisen wir in den Süden.

Sonntag, 8. Oktober

Chaos am Hauptstrand von Grado, an dem es doch sonst so gesittet zugeht: Denn die Strandverwaltung hatte die Idee, an einigen Abschnitten die Liegen und Sonnenschirme bis in den November zur freien Verfügung stehenzulassen. Nun rückte aber ein geradezu sommerliches Hochdruckgebiet heran, die Menschen strömen ans Meer, die Liegen reichen nicht aus. Es kommt zu Gezeter und Gezerre, manche Touristen verstecken am Abend die Liege im Gebüsch, um sie am nächsten Morgen wieder ganz für sich zu haben.

Harter Kampf um wenige Schirme.

Und eine Touristin wollte eine Liege gar als Souvenir für daheim abtransportieren.

Montag, 9. Oktober

Die Wasserschutzpolizei Grados hat den Sommer zusammengefasst: 52 Personen mussten aus Seenot gerettet werden, 14.000 Euro an Straftickets wurden ausgestellt. Das Geheimnis bleibt aber »l‘annegata fantasma«, die verschwundene Wasserleiche. Eine Tretbootfahrerin entdeckte eine tote Frau im Wasser (das behauptete sie jedenfalls) und löste eine mehrtägige Suche aus, die bis heute ergebnislos blieb. Auch eine Anfrage bei Interpol ergab keine vermisste Person, die irgendetwas mit Grado oder den umliegenden Orten zu tun gehabt haben könnte. Erschnuppere ich da Romanstoff?    

Dienstag, 10. Oktober

Wie versprochen: Hier ist ein Bild des Commissarios, der Grado bis zu den Neuwahlen regiert.

Gut vorbereitet mit zwei Brillen: Der neue Mann an der Spitze. Foto: Il Piccolo.

Neues, heißes Gerücht: Claudio Kovatsch, der frisch abgesägte Bürgermeister, der sich bitter über den »Verrat« beschwerte und dem Piccolo erzählte, er wolle sich nun zur Ruhe setzen und Bücher lesen, scheint nun doch erneut kandidieren zu wollen. Offiziell ist natürlich noch gar nichts, denn keiner der Kandidaten würde zu früh seine Kandidatur erklären, das wäre ja ein unverzeihlicher politischer Anfängerfehler.

Mittwoch, 11. Oktober

»Ich fuhr lange Fiat Punto.« Schöner Netzfund: ein Interview mit Eisenfuß Jürgen Kohler über seine vier Jahre in Italien bei Juventus Turin. 

Donnerstag, 12. Oktober

Wen von euch sehe ich nächste Woche in der Steiermark? Am 19. Oktober lese ich um 19 Uhr in Köflach in der Lipizzanerheimat-Bibliothek. Einzelheiten stehen hier, Wein bringe ich mit. Es wird, wie immer, keine Vorlesungsveranstaltung, sondern ein gemütliches Beisammensein. Ich freue mich auf euch!

Autogrammstunde auf der Insel, aber ohne Wein. Das wird in Köflach anders.

Danke für eure vielen Hinweise zum Thema »sympathische Buchhandlungen«! Meine Lesereise im Dezember verfestigt sich – auch, um meine neue Familiensaga vorzustellen.

Schönes Gefühl: Im Maximum Verlag sind die Bücher schon angekommen.

Nächste Woche gebe ich euch alle Lesetermine durch.

Euch allen ein schönes Wochenende, bis nächsten Freitag!

Zur letzten »Mediterranen Wochenschau«, in der ich euch erkläre, wie die potenziellen Bürgermeister-Kandidaten (es sind bislang nur Männer) in Grado auf Stimmenfang gehen, geht es hier entlang.

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Ich wurde gefragt, ob man mich auch kontaktieren kann, ohne auf Instagram oder Facebook zu sein. Natürlich, entweder oben über das Kontaktformular oder via stefan.maiwald@golfmagazin.de. Ihr wisst ja: Ich antworte immer.

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