Keine Quallen, keine Algen, viele Geheimtipps und noch mehr Wein: Mediterrane Wochenschau CLV

Hier kommt der einzige Newsletter, der mit seinen Leserinnen und Lesern ordentlich feiert – das war eine schöne Party bei Pino!

Mehr Fotos gibt es weiter unten. Danke an alle, die dabei waren.

Montag, 12. Juni

Am Strand geht es rund – nicht nur mit dem neuen Sissi-Abschnitt vor den Ville Bianchi und seinen schicken Zelten. Auch sonst wird ordentlich aufgerüstet: Die Rettungsschwimmer haben jetzt einen Jetski zur Verfügung, und man hofft beinahe, dass mal jemand in Not gerät (in Grados flachem Wasser eher selten), um spektakulär herausgefischt zu werden. Außerdem ist eine Anti-Algen- und Anti-Quallen-Barriere verankert worden. Ich bin sehr gespannt, ob das funktionieren wird. Oder ob gilt, was wir aus den Jurassic-Park-Filmen wissen: »Die Natur findet immer einen Weg.«

Erst die Bojen…
…dann die Netze.

Dienstag, 13. Juni

Eine ganz wichtige journalistische Regel: Wenn in der Gazzetta dello Sport auf Seite 1 nicht von Sport die Rede ist, dann ist wirklich etwas Bedeutsames passiert. Seit ich in Italien lebe, war das nur einmal der Fall, nämlich am 7. März 2020, als das Land in den totalen Lockdown ging. Nun war es wieder soweit. Obwohl: Genaugenommen ist es ja auch eine Sportnachricht.

Es folgten 35 Sonderseiten.

Berlusconi wird in Italien übrigens viel weniger als Politiker wahrgenommen als im Ausland. Und bei der Gazzetta wird er entsprechend als langjähriger (und extrem erfolgreicher) AC-Mailand-Präsident gefeiert. Warum Berlusconi in Italien trotz aller Skandale so ungeheuer beliebt ist (bzw. war), hat mein Kollege Stefan Winkler in seiner Kolumne sehr treffend analysiert, auch wenn ich die Schlussfolgerung nicht teile.

Mittwoch, 14. Juni

Ich weiß, ich weiß: Das, was ich so mache, sieht nun wirklich nicht nach Arbeit aus – mit einem Laptop im Café, mit einer Zeitung am Strand, mit einem Buch in der Pizzeria. Und das Ganze auch noch im Sehnsuchtsort Grado! Hier ist das Problem: Es ist tatsächlich Arbeit. Aber warum ist das ein Problem? Weil ich mehrmals täglich gefragt werde, ob man sich mal auf einen Kaffee oder ein Glas Wein oder gar zum Abendessen treffen könne.

Jetzt ist es bloß so, dass ihr, wenn ihr nach Grado kommt, im Urlaub seid. Ich bin es leider nicht, auch wenn es so wirkt. Ein Hallo geht immer, aber mehr bekomme ich nicht hin, denn für mich ist es ein ganz normaler Arbeitstag, und dann gibt es ja auch noch die (ziemlich große) Familie, mit der ich nach getaner Schreibfron Zeit verbringen will. Ich muss sogar sehr oft guten Freunden absagen.

Alle zwei, drei Wochen veranstalte ich deswegen den »Aperitivo mit dem Autor« – der neue Termin kommt nächste Woche. Dort nehme ich mir die Zeit zum Plaudern. Die »Mediterrane Wochenschau« ist auch jede Woche für euch da, um euch mit Neuigkeiten zu versorgen, kostenlos und werbefrei. Und nach wie vor beantworte ich zudem jede Mail, die an mich gerichtet ist, fast immer noch am selben Tag.

Donnerstag, 15. Juni

Was für ein Unwetter, das gestern Abend über uns hereinbrach! Um 20 Uhr am Abend ging es los, gegen jegliche Vorhersage: Zwei Stunden regnete es so heftig, dass auf den Straßen knöcheltief das Wasser stand. Es blitzte und donnerte, und das ausgerechnet zur Essenszeit – eine Katastrophe für die Restaurants in der Altstadt, die viele Plätze draußen haben, aber kaum etwas innen. Einige Restaurants halten in solchen Situationen extra ein paar Tische innen frei, aber wenn die Wetter-App bis eine Stunde vorher nichts von einem Gewitter wissen wollte, ist man als Gastronom natürlich Optimist und nimmt jede Reservierung an.

Apropos Restaurants: Ich werde sehr oft nach »Geheimtipps« gefragt, aber um das mal deutlich zu machen: Auf einer 8000-Einwohner-Insel, die von Ostern bis Oktober im touristischen Geschäft ist, gibt es keine echten Geheimtipps. Es gibt keine Trattoria, tief in einer Sackgasse in der Altstadt versteckt, deren Eingang man nicht sieht, die kein Telefon und keinen Internetauftritt hat und nur von Flüsterpropaganda lebt. Es gibt keinen geheimen Club, in dem sich jede Woche die Sterne- und Haubenköche der Region zum gemeinsamen Kochen für ihre Freunde treffen und Gäste nur akzeptieren, wenn sie an der Tür die Parole nennen.

Immerhin: Roby im Tivoli, von dem ich letzte Woche berichtet habe, ist so eine Art Geheimtipp, weil Grados unzähmbarer Superstar eben an ganz neuer Wirkungsstätte ist, und kaum einer weiß das. Erste Leser, die dort waren, berichteten mir bereits begeistert. Auch Leser, die ich ins Al Granaio nach Fiumicello schicke, kommen mit leuchtenden Augen zurück, aber das ist eben außerhalb.

Alle Neuigkeiten in Grado für dieses Jahr habe ich hier zusammengestellt. (Und Geheimtipps für Venedig stehen hier.)

Freitag, 16. Juni

Mit einem leichten Kater, wie es sich gehört, sichte ich nun die Fotos der Party bei Pino. Mehr Fotos kommen nächste Woche. Es wurde gesungen und getrunken, und es war ein feiner Abend, der nicht aufhören wollte.

Ich wünsche euch allen ein schönes Wochenende!

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Meine gesammelten Italien-Tipps (Venedig, Gardasee, Toskana, natürlich Grado, meine Lieblingshotels in ganz Italien…) stehen am Ende dieses Newsletters.

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