Hier kommt der einzige Newsletter, der sich nach jedem Friseurbesuch fühlt wie ein neuer Mensch! Aber vielleicht sollte ich den Friseur auch mal öfter als alle vier Monate aufsuchen. Als animalischer Künstlertyp gehe ich rein – und raus komme ich als Sparkassenleiter, der von The Wolf of Wall Street träumt.
(Fotos nur auf Anfrage.)
Beginnen wir mit den superguten Nachrichten, dass wir hier wieder voll im Saft stehen. Die Quarantänepflicht für Urlauber ist ja schon entfallen, und wir dürfen nun bis 23 Uhr in den Restaurants bleiben. Ab dem 2. Juni wird das Friaul sogar auf Weiß gestellt, damit entfallen so gut wie alle Einschränkungen. Mehr dazu lest ihr wie immer hier.
Und weiter unten habe ich geschrieben, wo ihr euch in und rund um Grado für die Rückkehr nach Österreich oder Deutschland freitesten lassen könnt. »Freitesten« – auch so ein Corona-Wort, das hoffentlich bald auf dem Sprachfriedhof landet. So wie »Impfangebot« und »Herdenimmunität«.

Und weil ich das immer wieder gefragt werde: Nein, in Grado müsst ihr euch nicht testen lassen, bevor ihr ins Restaurant geht. Der Test, den ihr zur Einreise bei euch habt, reicht völlig aus. Auch wenn ihr den ganzen Sommer hier bleibt.
Montag, 17. Mai
Ich bin ja immer stolz drauf, dass mir in meinen Büchern wenige Fehler unterlaufen. Was oft nicht nur an mir liegt, sondern an den klugen Lektorinnen und Lektoren, die ein Buch vor Drucklegung noch mal in die Finger bekommen. Und beim »Italien-Prinzip« wollte ich mir erst recht keine Blöße geben und habe mit Fußnoten und Quellenangaben gearbeitet.
Es schien mir soweit auch ganz gut gelungen zu sein, aber nun mailte mir Leser K.M. folgendes: Auf Seite 159 schreiben Sie »Das Letzte Abendmahl« Leonardo Da Vinci zu. (…) Das Kunstwerk von Da Vinci (…) trägt den Namen »Das Abendmahl«.

Leser K.M. hat recht, obwohl das alles sehr merkwürdig ist. Denn Im Italienischen heißt Leonardos Werk »L’ultima cena«, also tatsächlich in der wortgetreuen Übersetzung »Das Letzte Abendmahl«, auch im Englischen heißt es »The Last Supper«. Komisch, dass die deutsche Benennung einen so krassen Sonderweg geht, denn es ist ja von entscheidender Bedeutung für Jesus und für die gesamte Christenheit, dass es sich eben um das letzte Abendmahl und nicht um ein beliebiges Gelage mit den Jüngern handelte, bei dem Jesus mit seinem coolen Wasser-zu-Wein-Trick für Aufsehen sorgte.
Falls hier Kunsthistoriker mitlesen – gern mal melden, was es damit auf sich hat.
Dienstag, 18. Mai
Unser erstes Abendmahl der Saison (frevelhafte Überleitung!) bei den Brüdern Allan und Attias im Androna ist immer wieder ein Ereignis. Die crudi-Vorspeisenplatte sucht ihresgleichen, das Meeresfrüchte-Risotto war bissig und perfekt gewürzt – ach, wunderbar.

Ein bisschen windig war’s, aber das war nach dem ersten Glas Wein nicht mehr so schlimm und nach dem zweiten Glas Wein vergessen.
Mittwoch, 19. Mai
In einer meiner ersten Post-Covid-Reisegeschichten war ich in Portofino, wovon ich ja letzte Woche schon berichtet hatte. Der Pfeil zeigt auf mein Hotelzimmer im Splendido Mare, einem Hotel der Belmond-Gruppe mit 14 Zimmern. Ich war nur zwei Nächte dort, aber ich habe jede Minute genossen. Ja, ich weiß, man muss ja immer furchtbar kritisch sein, wenn man beruflich unterwegs ist, aber auf diesen Anspruch pfeife ich bei diesem Blick.

Aber ich wollte euch noch von einer ganz besonderen Begegnung berichten, die auch sehr gut zum »Italien-Prinzip« passt.
Die Brasilianerin Tatiana Niccolini ist studierte Juristin und hat in Mailand Schauen u.a. für ihre Freunde Domenico Dolce & Stefano Gabbana organisiert. Die brachten sie nach Portofino (denn Dolce & Gabbana haben da eine Residenz), und nun betreibt sie oberhalb des Ortes mit ihrem Mann die Ökofarm La Portofinese. (Hier ist die Webseite.) Auf sechs Hektar gibt es Vermentino-Wein, Honig, Bier aus eigenem (!) Hopfen, Käse, Olivenöl aus der eigenen Mühle, Limoncino, Marmeladen und jede Art Gemüse, dazu halten sie Hühner, Kaninchen, Hasen und Truthähne. Aber das Konzept der Ökofarm geht noch weiter, Tatiana und ihr Mann betreiben dort ein B&B mit exakt einem Zimmer und eine Osteria mit exakt einem Gästetisch, beides mit Traumblick über die Riviera und doch ganz einsam. Hier kommen ein paar Fotos.




Und das ist genau das Ding: Genügsamkeit. Handarbeit. Große Dinge im Kleinen tun. Nicht immer am ganz großen Rad drehen, sondern sich vor Ort Glück erschaffen. Ich habe ja auch schon von Cinzia Rascazzo berichtet, die in Harvard studiert hat, bei Goldman & Sachs gearbeitet hat und jetzt Genusstouren durch Italien organisiert. Mein Buch ist voll von Italienerinnen und Italienern, die diesen Beispielen folgen. Die den klassischen Karriereweg verlassen. Das ist hier gar nicht so exotisch, wie es für uns klingt.
Wir müssen ja jetzt nicht alle Ökobauernhöfe eröffnen, schon gar nicht in unserem rauen Klima. Aber ich glaube ja, es wäre mal einen Versuch wert, statt 15 Minuten Yoga 15 Minuten Kräuter auf dem Balkon zu pflanzen. Ist bestimmt befriedigender und tut außerdem dem eigenen Küchenzauber gut!
Donnerstag, 20. Mai
Es gibt ein paar sehr erfreuliche neue Besprechungen, etwa im aktuellen Playboy (Coverstar: die umwerfende Simone Hanselmann). Sie haben es geschafft, auf 240 Seiten die einzige Stelle zu finden, in der es in meinem Buch explizit um Sex geht.

Aber es beweist ja nur: Die Damen und Herren haben das Buch gründlich gelesen. Klasse!
Freitag, 21. Mai
Bevor ihr ins Wochenende geht, habe ich mir mit dem Verlag ein schönes Gewinnspiel ausgedacht. Was gibt es zu gewinnen? Zwei Kindle-E-Reader im Wert von je 100 Euro. Was müsst ihr dafür tun?
Nehmt das Buch mit ins Gepäck und fotografiert es in Italien! In eurer Lieblingstrattoria, am Strand oder in den Dolomiten, beim Sonnenbaden, beim Eis, bei einem Teller Pasta, beim Kaffee am Morgen oder dem Aperitivo am Abend, in den Weinbergen, vor den Fischerbooten, mit euch im Bild oder nicht – wo oder wie auch immer. Schickt mir das Bild (entweder per Facebook, per Instagram oder an stefan.maiwald@golfmagazin.de), ich stelle es, selbstverständlich unter der Nennung eures Namens oder eures gewünschten Pseudonyms, hier und auf Instagram vor. Ihr könnt es natürlich auch selbst auf Instagram hochladen, aber vergesst nicht, mich zu markieren (@stefan_maiwald), sonst sehe ich es vielleicht nicht.

Wir lassen das Gewinnspiel bis Oktober laufen. Eine Jury wählt die zwölf gelungensten Fotos aus, und ich stelle sie hier und auf Instagram zur finalen Abstimmung. Wie klingt das? Und Follower bekommt ihr auch noch dazu, wenn ihr das wünscht. Und wer weiß, vielleicht werdet ihr sogar als Fotograf entdeckt?
Dass die Rechte an den Fotos komplett bei euch bleiben, versteht sich von selbst.
Ich werde das Gewinnspiel in den nächsten Wochen auch in der großen weiten Netzwelt ankündigen, aber hier habt ihr es zuerst gelesen.
Jetzt zum Freitesten für die Rückkehr aus Grado nach Österreich oder Deutschland:
In Grado geht es in der Klinik Santa Eufemia, Via Conte di Grado 2. Voranmeldung: Tel. 0039-0431-476512 oder info@gradomedical.it. Die Apotheken in Aquileia und Ruda testen mit Schnelltests, die SALUS-Kette u.a. in Monfalcone und Gorizia mit PCR-Tests, immer jeweils mit Voranmeldung (geht problemlos auf Englisch, manchmal auch auf Deutsch). Auch in Cormons könnt ihr euch testen lassen. Bei den Schnelltests bekommt ihr das Ergebnis nach wenigen Minuten aufs Handy und per Mail (auch auf Englisch), bei den PCR-Tests innerhalb von vier bis sechs Stunden. Schnelltests reichen für den Grenzübertritt, PCR-Tests sowieso, Selbsttests allerdings nicht.
Profitipp: Lasst euer Hotel einen Termin vereinbaren. (Ein Trinkgeld als kleines Dankeschön fände ich allerdings sehr okay.)
Apropos Dankeschön: Ein paar Mails – von mir unbekannten Menschen –, die ich in den letzten Tagen bekommen habe, lauteten in Variationen folgendermaßen:
Hey! Wo kann man sich in Grado testen lassen? MFG.
Und ich Idiot antworte auch noch brav und ausführlich. Und dann? Kein Danke, keine Reaktion, kein Nichts. Fortan können sich die Absender solcher Mails alle gehackt legen.
Es sei denn, sie haben mindestens drei meiner Bücher erworben. Dann will ich mal nicht so sein.
Aktueller Nachtrag: Gerade kommt die Meldung, dass Grado ab dem 28. Mai eine Schnelltest-Station einrichtet, die offenbar täglich besetzt sein soll. Sehr gut!
—
Jetzt aber: Allen meinen Freundinnen und Freunden und Leserinnen und Lesern wünsche ich ein schönes Wochenende!
Ihr habt »Das Italien-Prinzip: So geht Glück!« noch nicht? Ist ja ein Ding:
Hier geht es zum Buch.
Hier geht es zum Hörbuch.
Hier geht es zum E-Book.
Und wenn ihr das Buch schon habt: Es ist auch ein wunderbares Geschenk für italophile Menschen im Bekanntenkreis.

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Und die nächste Wochenschau erscheint kommenden Freitag.
Nachtrag: Ich wurde ein paar Mal gefragt, wo es das Buch in Grado zu kaufen gibt. Wir haben bisher drei Verkaufsstellen eingerichtet:
- Hotel Savoy, Riva Slataper 2
- Laura e Christian – Spaghetti House, Via Gradenigo 27
- Ferdi Thomann, der Zeitschriften- und Buchladen in der Piazza Duca D’Aosta (neben dem A&O-Supermarkt)
- Libreria Dante – die Buchhandlung gegenüber der Bar Cristallo. Dort habe ich die Bücher sogar signiert!
Und als Letztes: Falls ihr am Pfingstsonntag ankommt (oder abreisen wollt – aber wer würde denn sowas wollen?), rechnet zwischen 12 und 15 Uhr mit massiven Verkehrsbehinderungen, denn eine Etappe des Giro d’Italia startet in Grado. Dazu mehr in der nächsten Wochenschau!
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