Halloween in Badehose und das erste Hochwasser der Saison: Mediterrane Wochenschau CXXVI

Hier kommt der einzige Newsletter, der ein bisschen neidisch auf seine Schwiegermutter ist. Denn jeder von uns hat sein Stammkaffee. Aber Mirella ist eine so gern gesehene Kundin im Cristallo am Hafen, dass der Besitzer für sie ein mit ihrem Namen beschriftetes Wasserglas bereithält.

Samstag, 29. Oktober

Grado ist voll wie im August, die Temperaturen liegen stabil über 25 Grad, viele Touristen baden im Meer, nicht nur todesmutige Deutsche und Österreicher, sondern auch Italiener. Ist aber auch kein Kunststück bei 19 Grad Wassertemperatur; das haben so manche Badeseen in den Alpen nicht mal im August.

Der Oktober tut so, als hätte er nie was von Jahreszeitenwechseln gehört.

Und ausnahmsweise macht die Bürokratie keine Zicken: Per Gesetz müssten alle Strandaktivitäten am 31. Oktober schließen, aber die Strandverwaltung bemühte sich bei der Gemeinde um eine Sondergenehmigung – noch bis zum 6. November sind die Bars geöffnet. 

Sonntag, 30. Oktober

Eine nette Buchvorstellung in der Krone. Danke sehr!

Montag, 31. Oktober

Ich weiß, dass es viele Menschen gibt, die mit Halloween ein Problem haben. Ich gehöre nicht dazu. Erstens finde ich: je mehr Feste, desto besser. Vor allem, wenn die Kinder daran ihren Spaß haben.

Blick vom Wohnzimmer auf die Lagune.

Zweitens finde ich Kinder, die um Süßigkeiten betteln, viel angenehmer als sturzbesoffene Kerle im Biene-Maja-Kostüm zum (vermeintlich) einzig wahren Karneval.

Dienstag, 1. November

Hach, weiße Trüffel! Man kann sie sich nicht jeden Tag gönnen (eigentlich schon, doch dafür sollte der Kontostand stimmen), aber einmal im Jahr muss es einfach sein. Bruno Masaneta hatte eine Knolle vorrätig, die wir uns sichern konnten.

Das Leben, wie es sein sollte.

In zwei Wochen werde ich übrigens nach Alba reisen und live für euch aus den Trüffelwäldern berichten.

Mittwoch, 2. November

Wo wir gerade beim Genießen sind: Auf meinem Weg zurück von der Buchmesse musste ich mit einem gewaltigen Schrecken feststellen, dass zwar schon überall Spekulatius ausliegen, aber noch keine Mandelspekulatius, also jene Sorten mit einem Boden aus dünn geschnittenen Mandeln, die ja wohl das Höchste der Gefühle sind, und ich dulde da nur ungern andere Meinungen. Das könnte an der Mandelknappheit liegen. Größter Exporteur ist Kalifornien, und dort hat der trockene Sommer offenbar zu Missernten geführt. Sagt doch bitte mal Bescheid, ob die Engpässe immer noch bestehen und wie eure Supermärkte diesbezüglich bestückt sind.

Donnerstag, 3. November

»Ist das schön hier«, sagte ein älterer Herr am Strand in breitem Wienerisch (glaube ich) zu seiner Tochter. »Das war doch eine gute Idee, dass wir hierhergekommen sind.«

Dem ist nichts hinzuzufügen. 

Außer eines: Ich hoffe, es war wirklich seine Tochter.

Freitag, 4. November

Plötzlich ist der Herbst doch noch da, und mit ihm das erste Hochwasser der Saison, unterstützt von heftigem Scirocco.

Auch gut – Lesewetter! 

Schaut doch mal bei Facebook auf der Kärnten-Seite vorbei, dort werden noch bis zum Sonntag drei signierte Yetis von mir verlost. Oder kauft euch das Buch, ich signiere es euch bei eurem nächsten Besuch in Grado. Ihr bekommt es in jeder Buchhandlung oder gleich bei Amazon oder bei Thalia.

Aber nun wünsche ich euch ein schönes Wochenende. Mehr Lesestoff von mir findet ihr hier.

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