Mediterrane Wochenschau XXIV: König Vincenzo und Kaiser Franz

Willkommen beim einzigen Newsletter, der sich heimlich auf schlechtes Wetter freut, damit endlich der Kamin angeworfen werden kann!

Montag, 12. Oktober

Seit heute sind in Italien neue Corona-Maßnahmen in Kraft. Hier schreibe ich regelmäßig darüber. Die Kurve zieht auch hier an, wenngleich im europäischen Vergleich alles noch halbwegs gemächlich aussieht. Aber das ist ja gerade das Tückische am exponentiellen Wachstum.

Die wichtigsten Regelungen im Überblick:

– Restaurants und Bars müssen um 24 Uhr schließen und dürfen Alkohol nur bis 22 Uhr ausschenken.

– Ab 21 Uhr darf man sich nicht mehr vor den Lokalen oder auf der Piazza versammeln.

– Feste sind verboten, auch Privatfeiern sollten zunächst untersagt werden, wobei Letzteres zu einer »Empfehlung« abgestuft wurde – mehr als sechs Personen sollen es beim Abendessen daheim nicht sein.

– Amateur-Mannschaftssport wird ausgesetzt, wenn er als Kontaktsport definiert wird (etwa Fußball), nur der Profisport darf weitermachen.

– Thema Maske: Beim Flanieren gehört sie aufgesetzt, beim Sport aber nicht – Nordic Walking, Joggen, Radfahren sind also ohne Maske erlaubt, auch sportliches Spazierengehen. (Ja, hier tut sich eine gewaltige Grauzone auf.)

– Generell muss eine Maske immer mitgeführt werden.

– Dafür wird die Quarantäne von vierzehn auf zehn Tage reduziert.

Dienstag, 13. Oktober

Zwei Gradeser Institutionen sind bis zum Frühjahr geschlossen: Delfino Blu und Antoniazzi. Antoniazzi ist der Eisweltmeister – wer einmal bei ihm Eis gegessen hat, geht nirgendwo sonst mehr hin. Und das Delfino Blu, ein unglaublich sympathischer Familienbetrieb, war immer der perfekte Ort, wenn man schnell und unkompliziert unter der Woche eine Pizza oder Pasta essen wollte.

Als meine jüngste Tochter klein war, war sie ganz verliebt in den Pizzaiolo Vincenzo. Der hat ihr immer eine ganz besondere Pizza gemacht:

Wer kann da schon widerstehen?

Vincenzo, ein ganz fähiger Mann, ist jetzt übrigens im Restaurant La Darsena kurz vor dem Ortseingang von Grado (direkt vom Deich geht es rechts ab). Und das La Darsena hat auch in der Nebensaison geöffnet.

Mittwoch, 14. Oktober

Die supernetten Kärntner haben viel gemacht, danke für diese nette Buchvorstellung!

Aus dem aktuellen SPITTALER – danke sehr!

Natürlich ist auch Franz Klammer bei meinem Krimi dabei – denn Bad Kleinkirchheim ohne Franz Klammer, das wäre ja wie Bad Kleinkirchheim ohne die Berge.

A ganz a netter, der Skikaiser.

Hier etwas, was kein Kärntner weiß – nicht einmal Franz Klammer selbst wusste es: In der ehemaligen DDR gab es unter den Jugendlichen den Spruch, wenn einer möglichst schnell verschwinden wollte: »Abfahrt Franz Klammer!« Danke an die Gebrüder Kendzia für diese Information!

Donnerstag, 15. Oktober

Jetzt ist aber gut was los hier: Beim Feinschmecker bin ich im aktuellen Podcast zu hören, wie ich über Pasta und Risotto und die Phönizier und – kleiner Störer – Paul Bocuse rede. Und über das Wunder der materia prima, die das ganze Geheimnis der italienischen Küche ist.

Wer entdeckt den Rechtschreibfehler? (Inzwischen auf der Seite korrigiert.)

Hier geht es direkt zum Podcast.

Freitag, 16. Oktober

Gestern Abend verkündete der Ministerpräsident Kampaniens, Vincenzo De Luca, dass dort die Schulen bis Ende Oktober schließen. De Luca ist ein echter Hardliner und hatte zu Beginn der Pandemie bei einer Live-Ansprache verkündet, er werde »Militär mit Flammenwerfern« zu all denen schicken, die sich nicht an die Lockdown-Regeln halten würden. De Luca ist übrigens ein Linker. Meine Töchter bedauern wegen der Schulschließung, nicht in Kampanien zu leben. Wir Eltern sind eher erleichtert.

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Meine Hall of Fame – die drei meistgelesenen Artikel der letzten drei Jahre:

Venedig: 12 Geheimtipps

Warum schmeckt es hier eigentlich so gut?

33 Tipps: Das Beste aus Grado und Umgebung

Die nächste Mediterrane Wochenschau erscheint am 23. Oktober – bis dann!