Hier kommt der einzige Newsletter, der auch mal einem Leser das erste Wort lässt! Denn mein Twitter-Kumpel @franello_BF schrieb letzte Woche: »In der nächsten Pandemie wohnen wir am Meer.«
Das sage ich doch seit Monaten!
Sonntag, 14. März
Das Boot ist immer noch da. Ihr erinnert euch? Es wurde im Januarsturm angespült und ist jetzt auf dem besten Weg, so etwas wie ein Wahrzeichen des Strandes zu werden. Wer weiß – vielleicht wird es bald mit ein paar Blumen geschmückt und zum Kunstwerk erklärt und mit einem tiefschürfenden Titel versehen (»Natur vs. Mensch« oder »Die Macht des Meeres«)? Experten sprechen in solchen Fällen von der Yoko-Ono-Methode.

Montag, 15. März
Seit heute sind wir also wieder im Lockdown. Nicht in so einem albernen Halblockdown mit ein bisschen Abstand und weniger Leuten in den Boutiquen, sondern in einem richtig ernsthaften Du-darfst-dein-Haus-nicht-verlassen-Lockdown. Vorerst soll es nur zwei Wochen anhalten, aber auch das Osterwochenende wird in ganz Italien auf die höchste Warnstufe gestellt.
Danach erwarte ich allerdings eine Art Binnennormalität und eine beginnende Reisenormalität ab etwa Mitte Mai, aber das ist natürlich nur eine laienhafte Vermutung. Ihr wisst ja: Auf dieser Seite halte ich euch auf dem Laufenden.
Im Übrigen merke ich in Grado doch so eine Art Aufbruchsstimmung. An den Hotels und Restaurants wird gewerkelt und gemalt, die Grünflächen werden gepflegt, die Bürgersteige gesäubert – und vor allem: Die Sonnenschirme werden in den Sand gerammt! Ein sicheres Zeichen dafür, dass alles gut wird.

Dienstag, 16. März
Ich habe letzte Woche ganz vergessen, es zu berichten: Der Giro d’Italia kommt nach Grado! Am 23. Mai startet hier die 15. Etappe und führt über Slowenien bis Gorizia. Eine gute Gelegenheit, noch einmal auf meinen Artikel darüber zu verweisen, warum der Radsport in Italien so eine Riesensache ist, obwohl er doch auf den ersten Blick so gar nicht zum tiefenentspannten mediterranen Dasein passt.
Mittwoch, 17. März
Ich habe eine neue Lieblingsbeschäftigung: Jeden Morgen schaue ich auf die aktuellen Impfzahlen des Robert-Koch-Instituts. Und in meinem Kopf kommentiere ich es mit der Stimme Heribert Faßbenders (»N’Abend allerseits!«) wie ein spannendes Sportevent.

Was so eine Pandemie mit einem macht. Aber es geht noch schlimmer: Ich habe mir nämlich letzte Woche das Best-of-Album von Bon Jovi runtergeladen. »Klare Corona-Spätfolge«, kommentierte ein Kumpel.
Gute Nachrichten gibt es aus dem italienischen Super-Hotspot Lombardei: Dort schwächt die dritte Welle deutlich ab. Möglich, dass der Lockdown plus die Impfungen eine erste Wirkung zeigen. Außerdem ist bei den hohen Fallzahlen in der ersten Welle nicht auszuschließen, dass es in einigen Orten schon so etwas wie eine Herdenimmunität gibt.
Donnerstag, 18. März
Hier kommen meine drei Fundstücke der Woche, denn diese neue Rubrik kam letzte Woche sehr gut an, also machen wir damit weiter!
- Eine sehr lustige Idee: Barilla Italia hat auf Spotify eine Songliste veröffentlicht, die genau so lange dauert, wie die Nudeln ins Kochwasser gehören, je nach Sorte neun, zehn oder elf Minuten. Es gibt das »Mixtape Spaghetti« (neun Minuten), den »Boom Bap Fusilli« (elf Minuten) und viele mehr. Wenn die Musik aufhört, sind die Nudeln fertig. Hier ist der Link. (Für Spotify müsst ihr euch anmelden, aber es ist kostenlos.)

- Wie heißen Tick, Trick und Track in anderen Ländern? Hier ist die Übersicht:

- Und wer es sehr vermisst, im Café zu sitzen: Auf rainycafe.com könnt ihr den Hintergrund eines Kaffeehauses einstellen, sogar mit Regen an den Fenstern und je nach eurer gewünschten Lautstärke.
Freitag, 19. März
Noch etwas aus dem Sprachlabor: Das Italienische ist neben dem Deutschen die einzige mir bekannte Sprache, in der es das Wort »Jein« gibt. Hier sagt man »Ni«, eine Zusammensetzung (»Kofferwort«) von Si und No.
Die Frage der Fragen lautet: Wird der Sommer 2021 der absolute Rockstar unter den Sommern? Ni!
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Die nächste Mediterrane Wochenschau erscheint am 26. März, bis dahin euch allen eine sonnige Woche!
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Ich habe auch eine Seite auf Facebook, die ganz originell »Stefan Maiwald – die Autorenseite« heißt. Dort wird bald jede Menge passieren, also folgt mir doch. Würde mich freuen!
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