Hier kommt der einzige Newsletter, der eure Kreativität braucht! Aber das stelle ich nach hinten, denn es liegt eine ereignisreiche Woche vor uns.
Das Wichtigste zuerst: Die Brände sind allesamt gelöscht, und auch wenn derzeit eine neue Hitzewelle heranrollt, trifft sie nicht mehr auf knochentrockenen Wald, denn in den letzten Nächten hat es ein paar Mal geregnet. Hier gibt es Neuigkeiten, falls sich was ändert.
Und weil die ganze Zeit Löschflugzeuge im Einsatz waren, was bei allem Drama auch eine sehr sehenswerte Sache ist, ist mir ein Text in die Hände gefallen, den ich vor einigen Jahren für die Zeitschrift P.M. geschrieben habe. Ich packe ihn – Bildungsauftrag und so – ans Ende dieses Newsletters.
Montag, 1. August
Mein Projekt für den Herbst: ein selbstgemauerter Pizzaofen. Vorbild: Familie Pilz.


Wie erkläre ich’s Frau und Kindern? Und, vielleicht noch wichtiger: Wer bringt mir das Mauern bei?
Dienstag, 2. August
Sehr schöner Internet-Fund: Auf der Seite Notable People könnt ihr die jeweils berühmteste Person aus eurem Heimatort heranzoomen – weltweit. Hier in Grado ist es der 1985 verstorbene Dichter Biagio Marin. Außerdem finde ich es erstaunlich, dass vier italienische Fußballgiganten in nur wenigen Kilometern Entfernung voneinander rund um Aquileia geboren wurden: Enzo Bearzot, Weltmeistertrainer 1982, Dino Zoff, Weltmeister 1982 und späterer Nationaltrainer, Tarcisio Burgnich, Vizeweltmeister 1970, und Fabio Capello, Trainer u.a. des AC Mailand, mit dem er die Champions League gewann; anschließend Nationaltrainer Englands und Russlands.

Und Luigi Delneri ist noch nicht mal dabei, der ehemalige Juve-Trainer, der jetzt das B&B Casa Delneri in seinem Geburtsort Aquileia betreibt.
Die berühmteste Person meiner Geburtsstadt Braunschweig ist der Mathematiker Carl Friedrich Gauß, von dem folgende Geschichte verbürgt ist: Als er sechs Jahre alt war, sollte die Klasse alle Zahlen von 1 bis 100 addieren – der Lehrer wollte mal eine Stunde Ruhe haben. Doch nach zehn Sekunden meldete sich Gauß und sagte: »5050.« Wie hatte der kleine Streber das geschafft? Er erkannte, dass es wenig sinnvoll sei, 1+2+3+4+5 und so weiter zu rechnen, sondern vielmehr: 1+100=101, 2+99=101, 3+98=101 und so weiter, also 50×101=5050.
Mittwoch, 3. August
Noch ein Netzfund: Auf dieser Karte sind die beliebtesten Attraktionen jeder italienischen Region verzeichnet. Na, was ist es im Friaul?


Die beliebteste Attraktion ganz Italiens ist der Trevi-Brunnen in Rom, der knapp das Kolosseum schlägt. Dahinter kommen Venedigs Rialtobrücke und der Mailänder Dom. Bizarr ist die Zählweise: Entscheidend war nicht etwa die Handyortung (und damit die Zahl der Besucher), sondern die Zahl der Rezensionen. Ich verstehe ja (jedenfalls so einigermaßen), warum man Rezensionen von Hotels und Restaurants schreibt – aber vom Kolosseum? Doch die Menschen machen so was. Der Trevibrunnen verzeichnet unfassbare 268.398 Rezensionen.
Donnerstag, 4. August
Also, liebe famiglia, hier kommt meine Bitte. Ich habe euch doch neulich erzählt, dass ich weiß, welche Sätze aus dem E-Book des »Italien-Prinzips« von den Lesern besonders häufig markiert werden. Hier kommt der beliebteste Satz:
Kochen, so haben Forscher herausgefunden, ist mehr als nur Essensvorbereitung. Es beruhigt die Nerven, heilt gebrochene Herzen und hilft gegen Langeweile, innere Unruhe und Angstzustände.
Und jetzt ist mir Folgendes eingefallen: Für alle Nicht- und Neuleser könnte ich ja jede Woche einen besonderen Satz aus einem meiner Bücher veröffentlichen. (Nicht hier, sondern auf meiner Autorenseite bei Facebook.) So mache ich die Leute, die mich nicht kennen, neugierig auf so manches Buch.
Bloß steht man als Autor ja immer völlig blind vor seinem eigenen Werk. Also, wenn ihr einen bemerkenswerten Satz, eine lustige Stelle oder sonst irgendwas Interessantes gefunden habt, meldet euch. Kann aus einem Krimi sein, aus den historischen Romanen, aus dem Italien-Prinzip oder weiter zurückliegenden Werken. Oder sogar hier von der Webseite. Wenn ich den Satz verwende, lasse ich mir auch was Schönes einfallen. Danke, liebe famiglia!
Und noch schnell eine Umfrage: Euer Lieblingseis von damals?

Ich war ein bescheidener Mini Milker, und an besonderen Tagen gönnte ich mir ein Capri.
Nächste Woche erzähle ich euch von einer ungeheuren Sache aus Grado: Fast alle Sommerkonzerte im Parco delle Rose müssen abgesagt werden, was viele Touristen, Einheimische und natürlich die Künstler verärgert. Wer daran schuld ist? Eine sehr lange, sehr italienische Geschichte.
Jetzt aber: Ich wünsche euch allen ein wunderbares Wochenende. Und schickt den Newsletter doch gern an Menschen weiter, die sich ebenfalls für Italien interessieren. Aber, wie immer, nur an die netten!
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Gebündelte Italien-Tipps von Norden bis Süden, von preiswert bis luxuriös und gespickt mit Geheimtipps, stehen am Ende dieses Newsletters.
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Der versprochene Anhang aus P.M. Fragen & Antworten:
Warum ist das Löschwasser, das aus Flugzeugen abgeworfen wird, rot?
Das liegt am flammenerstickenden Mix, der dem Wasser beigegeben wird. Erfunden von einer kalifornischen Firma, hat die Chemikalie „Phos-Chek“ zwei wichtige Aufgaben: Zum einen verstärkt sie die erstickende Wirkung des Wassers, zum anderen wirkt sie bindend auf die Wassermoleküle; sonst würde auf das Feuer nur ein feiner Sprühregen niederrieseln, der wenig ausrichten kann. Eine Komponente von „Phos-Chek“, das als Pulver dem Wasser beigemischt wird, ist neben verschiedenen Phosphaten und Sulfaten rötlicher Ton, der dem Löschwasser die Farbe verleiht. Inzwischen wird Phos-Chek in verschiedenen Farben hergestellt, aber das Rot hat sich als Orientierungshilfe für die Feuerwehren am Boden bewährt. Neuerdings sind der Chemikalie auch Düngestoffe beigemischt, um die Wiederaufforstung zu beschleunigen.
Übrigens lassen die Löschflugzeuge ihre Ladung niemals über dem Brandherd selbst ab – das wäre angesichts der Größe der meisten Waldbrände wenig sinnvoll –, sondern verfolgen stattdessen zwei Taktiken: Entweder versuchen sie, das Ausbreiten der Flammen in eine bestimmte Richtung zu verhindern, oder sie bahnen den Einsatzkräften am Boden einen sicheren Weg, um zum Feuer vorzudringen.