Hier kommt der einzige Newsletter, der nach langem Kampf Papst & Vatikan überholt hat, und dann kommt dieser verstoßene Prinz, dieses tiefschwarze Schaf, und schubst einen hinterhältig von Platz 3. Scandaloso!

Was es dagegen mit Österreichs Nummer 1 auf sich hat, lest ihr unten im Freitags-Eintrag.
Bevor wir in die Woche starten, kommt eine Entwarnung: Grado ist von den Unwettern verschont geblieben. Nicht, dass das Wetter hier traumhaft war, aber so schlimm wie in der Emilia-Romagna oder in der Toskana war es glücklicherweise nicht. Und jetzt scheint endlich die Sonne.
Montag, 15. Mai
Leserin Isa war nach langer Pause wieder in Grado und hat voller Schrecken festgestellt, dass es Laura & Christian und damit die beste Spaghetti Carbonara der Welt nicht mehr gibt. Sie schickte mir einen Hilferuf: Wo könne man denn nun eine wunderbare Pasta dieser Art bekommen?
Tja. Ich war vor ein paar Wochen in Rom, und dort gehört die Carbonara auf jede Speisekarte (interessanterweise servieren die meisten Köche sie dort mit kurzen Nudeln, nicht mit Spaghetti oder ähnlich langer Pasta).
Aber: Carbonara ist ein Alptraum für jeden Koch, und das gilt besonders für die winzigen Küchen in den Gradeser Altstadt-Restaurants. Denn man kann sie nicht vorbereiten und auch nicht warmhalten, man muss sie ganz frisch in der Pfanne zubereiten, was den Betrieb ins Stocken bringt. Darüberhinaus vertragen sich Ei und auch der kräftige Guanciale-Speck nicht mit der typischen Gradeser Fischküche, und wie schwierig das Reinigen von Pfannen mit Eiresten ist (der Geruch!), muss ich euch ja nicht erzählen. Bei Christian landeten sie nur auf der Karte, weil er sie mir einmal in einer schwachen Stunde zubereitet und ich das hier im Newsletter gepetzt hatte, er fortan dauernd gefragt wurde – und sie schließlich entnervt anbieten musste, wenngleich mit dem Zusatz »ab 2 Personen«.

Kurzum: Ich konnte Isa nicht helfen, höre mich aber weiter um.
Dienstag, 16. Mai
Die Lesung in Villach war wunderbar, herzlichen Dank an alle, die gekommen sind. Es war auch gar keine Lesung, ich habe einfach ein bisschen über Grado geplaudert. Und wie schon bei der letzten Veranstaltung bin ich beim Signieren, wo es immer etwas turbulent zugeht, einem netten Leser eine Antwort schuldig geblieben. Was solle man tun, fragte er, wenn man heute ein Buch veröffentlichen wolle?

Dazu zwei ganz allgemeine, dennoch hoffentlich wertvolle Tipps. Erstens: Ohne Agentin geht es einfach nicht mehr, erst recht nicht für einen Newcomer, der noch nicht als Journalist oder TV-Visage einen Namen hat. Außerdem steht die Agentin (die meisten sind tatsächlich weiblich) auf eurer Seite und hat selbst ein Interesse daran, dass das Buch einen guten Verlag findet. Klar, sie lehnt auch unverkäufliche Ideen ab; das kann hart sein, aber meistens gibt es dazu eine gute Begründung, die für euer nächstes Projekt hilfreich sein kann. Eine Liste von deutschsprachigen Literaturagenturen findet ihr überall im Netz.
Zweitens: Eröffnet einen Blog. Gerade wenn es ein Sachbuch ist, aber durchaus auch für Literatur. Stellt Geschichten rein, probiert was aus, schaut, wie die Leserinnen und Leser reagieren. Ihr bekommt ein gutes Gespür dafür, was funktionieren kann und was nicht.
Und was immer ihr tut, haltet mich auf dem Laufenden.
Mittwoch, 17. Mai
Apropos Lesungen: Ich wurde gefragt, warum ich denn auf schönes Wetter warte, um den »Aperitivo mit dem Autor« wieder ins Leben zu rufen, man könne sich doch auch irgendwo innen treffen (zum Beispiel bei Pino!). Aber das ist deswegen ein Problem, weil ich ja nie weiß, wie viele Menschen kommen. Werden es 5 oder 50? Und wenn es viele werden, verstopfen wir jemandem unangemeldet den Raum, und in der Altstadt ist ja ohnehin schon so wenig Platz. Deswegen ist ein Ort wie »Al Faro« ideal: draußen und direkt am Strand wird es keinen Überlauf geben.
Und daher kommt hier der erste Termin dieses Jahres: Donnerstag, 25. Mai, 11 Uhr, Strandkiosk Al Faro am alten Strand, nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Hotel. Kommt vorbei!
Was ich bei meinen letzten Aperitivo-Veranstaltungen festgestellt habe: Es entstehen auch Bekanntschaften unter den Besuchern, was ich sehr nett finde.
Donnerstag, 18. Mai
Im aktuellen »Feinschmecker« hat die Redaktion die 50 besten italienischen Restaurants in Deutschland aufgelistet, und ich habe einen Text darüber geschrieben, warum wir diese Restaurants so sehr lieben.

Schaut am Kiosk/in der Trafik vorbei, ich glaube, es lohnt sich.
Freitag, 19. Mai
Am Sonntag beginnt das Damen-Tennisturnier in Grado. Es ist inzwischen ein W60-Event, es geht also um 60.000 Dollar Preisgeld, was richtig starke Spielerinnen anlockt, darunter Österreichs Nummer 1 Julia Grabher. Das Tennis, das ihr (bei freiem Eintritt und praktisch in der ersten Reihe) seht, ist atemberaubend. Große Empfehlung!
Und zum Schluss noch eine kleine Presseschau aus der letzten Woche: Links »Für Sie«, rechts »Krone«.

Und hier noch Buchvorstellungen auf italissimo.at und auf familien-welt.de. Danke für die vielen netten Zeilen. »Slowfood für die Seele«, schreibt Martin Martschnig auf italissimo.at über das Buch. Tolle Formulierung!
Wer hier neu ist (es kamen in den letzten Wochen doch viele Abonnenten hinzu, danke auch dafür): Hier steht mehr über »Meine Bar in Italien«.
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Ich wünsche euch allen ein wunderbares Wochenende.
Und weil wir schon so viel von Carbonara geredet haben: Hier kommen meine gesammelten Ess-Geschichten.
- Alles über die Pizza von Italiens Pizza-Expertin Barbara Guerra.
- Die besten Pasta-Tipps von Domenico Gentile.
- Warum ein deutscher Sternekoch bei seiner italienischen Schwiegermutter nicht an den Herd darf.
- Alles über die große, gesunde Amalfizitrone.
- Das beste Rezept für Bolognese-Sauce.
- Das beste Rezept für Spaghetti vongole.
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Beach Life: Über das Leben am Strand – hier geht es zum Interview.
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Meine gesammelten Italien-Tipps (Venedig, Gardasee, Toskana, natürlich Grado…) stehen am Ende dieses Newsletters.
Auf Instagram liefere ich täglich mehr Italien unter @buch_und_wein.
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